Dienstag, 26. Juni 2012

Eiweißangereichertes Brot: etwas Neues für den Abend?

In ihrem neusten Marktcheck hat die Verbraucherzentrale Bayern Eiweißbrote unter die Lupe genommen. Mittlerweile sind sie in vielen Bäckereien und Backshops zu finden. Alle diese Brote haben eines gemeinsam: Der Eiweißgehalt ist im Vergleich zu handelsüblichen Broten deutlich erhöht. "Es gibt einzelne Untersuchungen, die nahe legen, dass eine kohlenhydratarme Kost am Abend zugunsten eines hohen Eiweißanteils beim Abnehmen hilft", sagt Daniela Krehl von der Verbraucherzentrale Bayern.

Die Ernährungswissenschaftlerin sieht darin den Grund für den derzeitigen Eiweißbrot-Boom. Sie betont jedoch, dass alleine von diesem Brot zum Abendessen "kein Mensch abnehmen wird".

Im Marktcheck hatten die Verbraucherschützer einiges zu bemängeln. Zunächst fiel bei allen 10 Stichproben der stolze Preis auf. Drei Euro und mehr muss der Kunde pro Pfund Brot bezahlen. Auffällig war außerdem, dass die meisten der Eiweißbrot-Sorten im Marktcheck kalorienreicher waren als herkömmliches Brot. Ihr Fettanteil war drei- bis zehnmal so hoch. Bei einem Produkt lag der Energiegehalt beispielsweise bei 265 Kilokalorien pro 100 Gramm.

Um den Eiweißanteil zu erhöhen, wird weniger Getreidemehl verwendet und stattdessen meist Weizenkleber sowie Soja- und Lupineneiweiß eingesetzt. Kritisch sieht Ernährungsexpertin Krehl, dass sich die Backeigenschaft des Brotes dadurch verschlechtert. Dies mache vielfach den Einsatz von Hilfsstoffen notwendig, damit Geschmack und Konsistenz nicht leiden. Gerade sensorisch überzeugten die Newcomer im Backregal die Verbraucherzentrale Bayern wenig.

"Man hatte oft ein etwas klebriges und pappiges Mundgefühl und die häufig schwammige Konsistenz ist deutlich anders als bei herkömmlichem Brot", berichtet Krehl. Wer gerne Brot zum Abendessen ist und dies besonders eiweißreich gestalten möchte, dem empfiehlt die Ernährungsexpertin, einen entsprechenden Belag zu wählen. Ein gekochtes Ei, körniger Frischkäse oder Corned Beef sind ideale Eiweißlieferanten.


Pressemitteilung Verbraucherzentrale Bayern vom 25.06.2012

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