Neben den hohen Spritkosten, die „Löcher“ im
Portemonnaie der Verbraucher verursachen, droht Autofahrern jetzt eine
neue Belastung, die der ADAC kategorisch ablehnt: Die EU-Kommission
plant für ältere Autos (ab dem siebten Jahr oder ab einem bestimmten
Kilometerstand) eine jährliche Prüfung bei der Hauptuntersuchung in
Europa einzuführen. Der Club sieht keine technische Begründung für
derartige Planspiele. Denn: Die Unfallstatistik 2010 weist 354 919 Pkw-Unfälle mit Personenschäden aus. Der Anteil
an Pkw, bei denen ein technischer Mangel unfallursächlich
war, lag bei 1 508. Das entspricht lediglich einem Anteil von 0,42
Prozent durch technische Mängel verursachte Pkw-Unfälle mit
Personenschaden.
Laut ADAC sind
zum Beispiel Reifenschäden technische Mängel, die zum Unfall führen
können. Diese wären aber auch durch eine Verkürzung der Prüfintervalle
bei der Hauptuntersuchung nicht unbedingt feststellbar. Außerdem:
Reifenschäden haben per se nichts mit dem Alter des Fahrzeugs zu tun.
Nach Ansicht des Clubs besteht kein Grund, die Prüfintervalle zu
verkürzen.
Die Neuregelung hätte keinen signifikanten Nutzen für die Verkehrssicherheit, sondern nützt nur den Prüforganisationen: Eine jährliche Kontrolle würde mehr als die Hälfte der rund 43 Millionen Pkw betreffen. Bei einer durchschnittlichen Prüfgebühr von etwa 60 Euro würden sich gemäß Berechnungen des ADAC Mehrkosten von über 630 Millionen Euro pro Jahr ergeben.
Pressemitteilung ADAC