Freitag, 15. Juni 2012

Per Klick in den Sommerurlaub

Die Sommerferien sind nicht mehr weit. Auf den letzten Drücker wird jetzt noch gern der Urlaub mit ein paar Klicks übers Internet eingetütet. Doch bei Reisebuchungen im Netz sollten Verbraucher besser genau hinschauen, rät die Verbraucherzentrale Hamburg, denn hier steht ihnen kein Widerrufsrecht zu.

Die Stornierung einer gebuchten Reise ist immer mit Kosten verbunden. „Wir empfehlen, erst das passende Angebot in Ruhe auszuwählen und genau zu prüfen, ob Preis, Leistung und Zeitraum stimmen“, so Julia Rehberg, Rechtsexpertin der Hamburger Verbraucherzentrale. Genannt werden sollten die
„wesentlichen Merkmale“ der Reise. Dazu gehören das Reiseziel, die Unterbringung und Verpflegung, der Preis, das Transportmittel sowie mögliche Pass- und Visumspflichten oder Impfbestimmungen. Mit einem Ausdruck der Informationen hat man alle Fakten schwarz auf weiß bei Bedarf zur Hand.

„Beim Reisepreis tricksen einige Anbieter besonders gern“, weiß Rehberg. „Zusatzkosten für Transfer oder Serviceentgelte beispielsweise tauchen oft erst am Ende des Buchungsvorgangs auf.“ Verbraucher sollten stets kritisch hinterfragen, ob es sich beim beworbenen Lockangebot wirklich um den Endpreis inklusive Mehrwertsteuer handelt. Ist der Urlaub gebucht, so gilt bei Pauschalreisen: Niemals den vollen Reisepreis oder Teilzahlungen vor der Aushändigung eines sogenannten Sicherungsscheins leisten, denn nur mit dem Schein sind Reisende vor dem Konkurs eines Veranstalters geschützt.

Um spätere Reisemängel geltend machen zu können, müssen alle Daten des Veranstalters auf dem Buchungsportal ersichtlich sein. Dazu gehören der Name, die Rechtsform des Unternehmens, der Name eines Vertretungsberechtigten, die vollständige Adresse, Telefon- und Faxnummer, E-Mail-Adresse und die Handelsregisternummer. Julia Rehberg: „Nicht immer hält eine Reise, was der Veranstalter verspricht. Von Reiseunternehmen im Ausland lassen sich Minderungs- oder Schadensersatzansprüche weitaus schwieriger einfordern. Für viele Verbraucher wäre dies Grund genug, sich für einen anderen Anbieter zu entscheiden.“

Laut Verbraucherzentrale lohnt sich auch ein Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Touristikunternehmens. Hier erfahren Reisende beispielsweise, welche Kosten auf sie zukommen, wenn sie die Reise absagen oder ob eine Umbuchung unter bestimmten Voraussetzungen möglich ist. Eine verschlüsselte Übertragung der Buchungsdaten mit allen persönlichen Angaben wiederum sollte die Grundlage einer jeden Reservierung im Internet sein – gut zu erkennen am Symbol auf dem Rahmen des Browsers. Ist das Schloss geschlossen, wird die Seite geschützt übertragen, ist es offen, kann theoretisch jeder mitlesen.

Hinweis:
Verbraucher, die Fragen rund ums Thema Reise haben, können sich von Montag bis Donnerstag, jeweils zwischen 10 und 18 Uhr an die telefonische Rechtsberatung der Verbraucherzentrale Hamburg unter Tel. 0900 1-775441 (1,50 €/Min. aus dem dt. Festnetz, mobil mehr) wenden oder ohne Anmeldung persönlich in der Kirchenallee 22 vorbeischauen; Dienstag, 10.00–18.00 Uhr, Mittwoch, 10.00–14.00 Uhr sowie Donnerstag, 10.00–16.00 Uhr (Kosten: 22 € , ermäßigt 11 €).

Pressemitteilung Verbraucherzentrale Hamburg, 11.06.2012

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