Die Zahl der registrierten falschen Euro-Banknoten und Münzen ist im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2010 gesunken, meldet die Deutsche Bundesbank. Trotzdem gelingt es Geldfälschern immer wieder, falsche Banknoten und Münzen in Umlauf zu bringen. Diese sehen echten Geldscheinen zwar täuschend ähnlich, doch nur auf den ersten Blick. Denn wer
genau hinschaut, kann Falschgeld erkennen. Da
er Schaden dort am größten ist, wo am häufigsten mit Bargeld bezahlt wird, im Einzelhandel, hat die Polizeiliche Kriminalprävention gemeinsam mit dem Handelsverband Deutschland (HDE) und der Bundesbank eine Informationskampagne zur Falschgelderkennung gestartet.
Im Mittelpunkt der Kampagne steht ein
Informationsblatt, das sich in erster Linie an Kassiererinnen und
Kassierer im Einzelhandel richtet. Das im handlichen DIN-A4-Format
gehaltene Blatt informiert über das Thema Falschgelderkennung und
erklärt die wichtigsten Sicherheitsmerkmale der Euro-Banknoten.
Hilfreich ist die ausführliche Beschreibung eines einfachen
Schnelltests, mit dem die Echtheit von Banknoten schon beim
Entgegennehmen an der Kasse kontrolliert werden kann. Auch das Prüfen
von Euro-Münzen wird detailliert erläutert.
Doch was tun, wenn ein Kunde mit
Falschgeld zahlt? Auch dazu gibt das Informationsblatt Tipps. Zum
Beispiel dürfen falsche Banknoten und Münzen nicht an den Einreicher
zurück- oder an andere Personen weitergegeben werden. Wer das macht,
setzt sich dem Risiko aus, wegen Falschgeldverbreitung bestraft zu
werden. Stattdessen sollten so wenige Personen wie möglich das
Falschgeld berühren. Am besten ist es, das Geld in einen Briefumschlag
oder eine Papiertüte zu stecken und der Polizei zu übergeben.
Im vergangenen Jahr hat die Bundesbank
rund 39.000 falsche Euro-Banknoten registriert. Die Zahl der Fälschungen
ist damit gegenüber dem Vorjahr um über ein Drittel gesunken. „Das
zeigt, wie wichtig die Falschgeldprävention ist“, sagt Prof. Dr. Wolf Hammann,
Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des
Bundes und Landespolizeipräsident von Baden-Württemberg. „Wir begrüßen
deshalb die gemeinsame Informationskampagne mit dem Handelsverband und
der Bundesbank zur Falschgelderkennung sehr.“
Auch Carl-Ludwig Thiele, im
Vorstand der Deutschen Bundesbank für Bargeld zuständig, betont die
Bedeutung der Falschgeldprävention: „Das Risiko, mit Falschgeld in
Berührung zu kommen, ist in Deutschland sehr gering. Zurückzuführen sind
die niedrigen Falschgeldzahlen auf eine effiziente Polizeiarbeit im In-
und Ausland sowie die Maßnahmen der Bundesbank zur
Falschgeldprävention.“
Aber auch der deutsche Einzelhandel
trägt erfolgreich zur Falschgeldprävention bei: „Sowohl die Kontrollen
im Einzelhandel als auch die Ermittlungsarbeit der Polizei zahlen sich
aus“, sagt Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des HDE.
Einzelhandelskunden müssen sich aber trotz des Falschgeldaufkommens
keine Sorgen machen. Sie könnten weitgehend sicher sein, echtes
Wechselgeld zu bekommen, beruhigt der HDE-Chef.
Denn 5- und
10-Euro-Scheine - das klassische Wechselgeld im Handel - werden kaum
noch gefälscht. Beliebt bei den Fälschern sind dagegen 50-Euro-Scheine,
sie werden am häufigsten gefälscht. Doch auch diese Zahl ist rückläufig.
Generell ist die Wahrscheinlichkeit extrem gering, als Verbraucher mit
einer falschen Banknote in Kontakt zu kommen: „Hochgerechnet fallen
jährlich rund fünf falsche Noten je 10.000 Einwohner an. Die Chance auf
einen Hauptgewinn im Lotto ist nicht viel geringer“, so Genth.
Das Informationsblatt zur Falschgelderkennung ist kostenlos erhältlich beim HDE, bei der Polizeilichen Kriminalprävention sowie bei der Deutschen Bundesbank in der Rubrik „Veröffentlichungen“.
Darüber hinaus bieten die Filialen der
Bundesbank kostenlose Schulungen zur Falschgelderkennung an, die sich an
die Kreditwirtschaft, den Einzelhandel und andere Interessierte
richten: http://www.bundesbank.de/hv/hv.php.
Weitere Informationen zum Thema Falschgeld:
Pressemitteilung Polizeiliche Kriminalprävention