Dienstag, 14. August 2012

Datenroaming: Kunden von o2 und E-Plus droht Kostenfalle

Die neue Roaming-Verordnung der Europäischen Union hat ein Kostenlimit von 59,50 Euro festgelegt für den Fall, dass Kunden mit ihren Mobilgeräten das Internet außerhalb Europas nutzen. Mit o2 und E-Plus nutzen allerdings zwei der vier großen deutschen Mobilfunkanbieter eine Ausnahmeregelung, um trotzdem höhere Beträge von ihren Kunden verlangen zu können. Wer sich auf seinem Smartphone im Ausland zum Beispiel einen einzigen Kino-Trailer anschaut, muss bei o2 mit Kosten von mehr als 60 Euro rechnen, berichtet test.de, das Onlineportal der Stiftung Warentest.


Dass deutsche Anbieter unter bestimmten Bedingungen vom Kostenlimit abweichen können, war als Ausnahme gedacht. o2 und E-Plus aber machen sich den Sonderpassus zu Nutze und wenden die von Brüssel beschlossene Kostenbeschränkung außerhalb Europas fast nirgendwo an – nicht einmal in Ländern wie den USA oder Japan, wo die Partnerfirmen technisch in der Lage sein dürften, die Verbrauchsdaten an die deutschen Netzbetreiber weiterzuleiten. Für Reisende kann das sehr teuer werden: Während o2 innerhalb der EU maximal 83,3 Cent pro Megabyte berechnen darf, verlangt das Unternehmen für das Surfen in anderen Teilen der Welt satte 12,29 Euro je Megabyte.

Den anderen beiden großen deutschen Anbietern – Telekom und Vodafone – gelingt es dagegen offenbar problemlos, die Verordnung umzusetzen: Beim Erreichen des Kostenlimits von 59,50 Euro wird die Internetverbindung gekappt und nur auf ausdrücklichen Wunsch des Kunden fortgeführt. Beide Anbieter bestätigten gegenüber test.de, dass die weltweite Umsetzung der EU-Verordnung technisch kein Problem sei. Und das, obwohl beide Unternehmen häufig mit denselben ausländischen Partnern kooperieren wie die Konkurrenten o2 und E-Plus.

Der ausführliche Artikel ist online unter www.test.de/thema/telefontarife veröffentlicht.

Pressemitteilung Stiftung Warentest

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