Dienstag, 7. August 2012

Gesetzentwürfe: haben die Medien den Vortritt?

Diese Pressemitteilung (des Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Rheinland-Pfalz) ist schon sehr interessant (und verwirrend): es geht dabei auch noch um das heikle Thema "Suizidbeihilfe". (Wer sich gerne mal darüber informieren möchte, wie die Medien diesen Entwurf bereits verwurstet  zum Aufhänger gemacht haben, der lese dazu diesen Artikel: Shitstorm um Sterbehilferegelung - Musterbeispiel für Meinungsmache  )

Also hier nun die Pressemitteilung:

"Suizidbeihilfe

Angeblicher Entwurf des Bundesjustizministeriums zur kommerziellen Suizidbeihilfe liegt Ländern nicht vor / Gesetzentwurf der Landesregierung soll Werbemaßnahmen für Suizidbeihilfe unterbinden


Staatssekretärin Beate Reich reagiert mit Unverständnis auf einen angeblich neuen Entwurf des Bundesjustizministeriums zur kommerziellen Suizidbeihilfe: "Dass der neue Entwurf anscheinend den Medien vorliegt, nicht jedoch den Justizministerien der Länder, fördert die notwendige fachliche Diskussion in keinster Weise." 

 Das rheinland-pfälzische Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz verweist in diesem Zusammenhang auf einen eigenen Gesetzentwurf der Landesregierung, der einen anderen Ansatz verfolgt:

Ziel des im März 2010 in den Bundesrat eingebrachten Gesetzentwurfes des Landes ist, Werbemaßnahmen für Suizidbeihilfe zu unterbinden, die in abstoßender Weise oder zu dem Zweck erfolgen, den Suizid zum Gegenstand des Gewinnstrebens zu machen. Insoweit soll ein neuer Tatbestand in das Strafgesetzbuch eingefügt werden, der im Grundtatbestand nicht hinnehmbare Formen der Werbung für Suizidbeihilfe unter Strafe stellt. Für den Fall, dass derartige Methoden tatsächlich zu einem Suizid bzw. Suizidversuch geführt haben, wird ein erhöhter Strafrahmen vorgesehen.

Die Unterstrafestellung bestimmter Werbemethoden bei der Suizidbeihilfe ist Ausdruck der staatlichen Schutzpflicht gegenüber dem menschlichen Leben. Werbung für Suizidbeihilfemaßnahmen stellt eine Gefährdung des Lebens dar, die wir unterbinden müssen, so Beate Reich abschließend."


Herausgeber der Pressemitteilung: Ministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Rheinland-Pfalz
Datum: 06.08.2012

 

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