Mittwoch, 28. Mai 2014

Antibiotikaresistente Keime in Rohwürsten und Mett

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg macht darauf aufmerksam, dass Rohwürste (Mettwurst, Zwiebelmettwurst, Teewurst) und frisches Mett aus Supermärkten, Discountern und Bäckereien oftmals mit antibiotikaresistenten Keimen belastet sind.

Dies ergab eine bundesweite Stichprobe der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen (hier). In 10 der 63 Proben konnten Bakterien (ESBL-Bildner) gefunden werden, die gegen Antibiotika resistent waren. Solche Resistenzen sind gefährlich, weil die Antibotika, die Ärzte ihren Patienten verschreiben, möglicherweise nicht mehr wirken. Besonders auffällig waren Puten(zwiebel)mettwürste: In sechs von acht dieser Würste wurden ESBL nachgewiesen.

Das Ergebnis der jetzigen Stichprobe überrascht Fachleute keineswegs, so die Verbraucherzentrale. Den massenhaften Einsatz von Antibiotika in der Tiermast haben bereits
mehrere Studien belegt. Das Problem: Wann immer Antibiotika eingesetzt werden, besteht das Risiko, dass sich Resistenzen ausbreiten.

Wichtiger Hinweis der Verbraucherzentrale dazu:

Unabhängig von antibiotikaresistenten Keimen muss man bei tierischen Lebensmitteln, insbesondere bei Rohwürsten und Mett grundsätzlich damit rechnen, dass sie krankheitserregende Bakterien enthalten könnten. Deshalb raten wir insbesondere "Risikopersonen", wie Kleinkindern, Schwangeren, älteren oder immungeschwächten Menschen, Rohwürste und Mett zu meiden! Auch alle anderen Verbraucher sollten sich darüber im Klaren sein, dass solche Produkte ein potentielles Gesundheitsrisiko darstellen.
Es besteht allerdings nicht automatisch eine akute Gesundheitsgefahr bei Antibiotikaresistente Keime in Lebensmitteln. Die meisten dieser Bakterien sind nach Aussage des Bundesinstituts für Risikobewertung harmlose Darmbakterien (hier)

Jedoch gibt aber auch solche Darmbakterien, die insbesondere bei den Risikogruppen Erkrankungen verursachen können, zum Beispiel Salmonellen. Müssen diese Erkrankungen antibiotisch behandelt werden, kann ein Behandlungserfolg aufgrund der Resistenz der Erreger erschwert werden. Der Nachweis von resistenten Keimen in Wurst und Mett ist besonders brisant: Da diese im Gegensatz zu Fleisch vor dem Verzehr nicht mehr erhitzt werden, gelangen die (resistenten) Bakterien lebend in den Körper des Konsumenten.

Quelle: Verbraucherzentrale Baden-Württemberg

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