Mittwoch, 28. Mai 2014

Deutschland: Ein Drittel der Bevölkerung kann sich unerwartete größere Anschaffungen nicht leisten

Meldung von Statistischen Bundesamt Deutschland (Destatis):

Ein Drittel der Bevölkerung in Deutschland (33,4 %) lebte 2012 in privaten Haushalten, die nach eigener Einschätzung nicht in der Lage waren, unerwartet anfallende Ausgaben aus eigenen Finanzmitteln zu bestreiten. Dabei handelt es sich zum Beispiel um Ausgaben für größere Anschaffungen oder Reparaturen. 

Auf  Urlaubsreisen mussten knapp 22 % der Bevölkerung aus finanziellen Gründen verzichten. Das sind Ergebnisse aus der EU-weit vergleichbaren Erhebung über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) 2012. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lagen die Anteile im EU-Durchschnitt mit 40,2 % (unerwartet anfallende Ausgaben) und 39,6 % (Urlaubsreisen) wesentlich höher als in Deutschland.

Für 8,2 % der Bevölkerung Deutschlands war es 2012 darüber hinaus aus finanziellen Gründen nicht möglich, mindestens jeden zweiten Tag eine Mahlzeit mit Fleisch, Geflügel oder Fisch beziehungsweise eine entsprechende vegetarische Mahlzeit einnehmen zu können (EU: 11,0 %).

Unter der armutsgefährdeten Bevölkerung waren die finanziellen Schwierigkeiten besonders groß: Fast drei Viertel (73,2 %) der Armutsgefährdeten in Deutschland konnten

unerwartet auftretende Ausgaben finanziell nicht aus eigener Kraft bewältigen (EU: 71,7 %). Mehr als die Hälfte (57,6 %) von ihnen konnte sich keine einwöchige Urlaubsreise leisten (EU: 70,4 %). Rund ein Viertel der Armutsgefährdeten (24,8 %) musste aus finanziellen Gründen häufiger auf vollwertige Mahlzeiten verzichten (EU: 25,9 %).

Weitere Ergebnisse aus der Erhebung EU-SILC (LEBEN IN EUROPA 2012) sowie methodische Erläuterungen und Publikationen sind auf den Internetseiten des Statistischen Bundesamtes verfügbar.

Das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften (Eurostat) veröffentlicht die Ergebnisse aller an EU-SILC (European Union Statistics on Income and Living Conditions) teilnehmenden Länder in seiner Datenbank


Quelle: Pressemitteilung Statistisches Bundesamt Deutschland


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