Donnerstag, 16. Oktober 2014

Landeskriminalamt Sachsen und Verbraucherzentrale Sachsen warnen vor betrügerischen Anrufen

Die Masche: Gewinnversprechen am Telefon - aber unter der Voraussetzung, dass der Angerufene erst  irgendwelche "Unkosten" für die Übergabe des Gewinns begleichen soll. Für die Bezahlung werden verschiedene Möglichkeiten, z. B. Prepaid-Karten für Onlinekäufe (Paysafecards/Ukash), Versand der Geldbeträge per Post oder Bargeldtransferdienstleister (z. B. Western Union) genannt.

Wie die Verbraucherzentrale Sachsen mitteilt, variieren die Gewinne sowie die Geschichte, die rundherum erzählt wird. Das Resultat bleibt jedoch das selbe: jeder der bezahlt, ist sein Geld los und sieht trotzdem niemals den angeblichen Gewinn. Wie die Verbraucherzentrale berichtet, sind sie sich mit dem Landeskriminalamt Sachsen einig: Die vermeintlichen Gewinne haben niemals existiert.


Tom Bernhardt vom Landeskriminalamt Sachsen informiert:

"In Sachsen sind seit 2012 über 2300 Personen Opfer dieser Art von Betrug geworden, wobei hier von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen werden kann. Die Schäden belaufen sich insgesamt auf über 2 Millionen Euro" und: "Die bisherigen Ermittlungen haben ergeben, dass die Taten überwiegend von der Türkei aus begangen werden. Die Täter sprechen sehr gut deutsch, sind redegewandt und skrupellos".

Die Verbraucherzentrale berichtet weiter, dass das Bundeskriminalamt in diesem Zusammenhang bereits eine deutsch-türkische Arbeitsgruppe eingerichtet hat, die sich mit der Aufklärung der Straftaten dieser international operierenden Tätergruppierungen beschäftigt.

Friederike Wagner von der Verbraucherzentrale Sachsen: "Fälle unerlaubter Telefonwerbung und betrügerischer Anrufe mit angeblichen Gewinnen werden uns immer wieder gemeldet"

Gerade wenn Verbraucher tatsächlich gelegentlich an Gewinnspielen teilnehmen, ist es schwierig, einen tatsächlichen Gewinn von einer Abzockmasche zu unterscheiden. "Wir empfehlen daher jedem, sparsam mit den eigenen Daten umzugehen, sei es bei der Teilnahme an Gewinnspielen aber insbesondere bei Telefonanrufen. Niemals sollte man persönliche Daten, wie Adresse oder Geburtsdatum oder Kontodaten und Kreditkartennummern herausgeben", so Wagner weiter.

Die Verbraucherzentrale betont: Seriöse Unternehmen werden die Übergabe eines Gewinns nicht von einer vorherigen Zahlung abhängig machen.

Wer derartige Anrufe erhält, sollte sich die angezeigte Rufnummer sowie den Zeitpunkt des Anrufes und ggf. weitere Gesprächsdetails notieren und sich an die örtliche Polizeidienststelle oder die Onlinewache wenden und Anzeige erstatten.

Betroffene, Genervte und Verärgerte über unerlaubte Telefonwerbung können ihre Erfahrungen in eine Online-Umfrage der Verbraucherzentralen mitteilen.

Quelle: vz Sachsen

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