Mittwoch, 22. Oktober 2014

Straßenverkehr: Wild auf Kollisionskurs

Der ADAC macht darauf aufmerksam, dass alle 2,5 Minuten in Deutschland ein Reh, ein Hirsch oder ein Wildschwein mit einem Fahrzeug  kollidiert. Dadurch verunglückten allein im vergangenen Jahr 2 639 Menschen bei Wildunfällen, sieben starben. Der Wert der Sachschäden durch diese unfreiwilligen Begegnungen beträgt mehr als eine halbe Milliarde Euro.

Nach Angaben von ADAC und Deutschem Jagdverband (DJV) ist die Gefahr eines Zusammenstoßes mit Wildtieren in den Monaten Oktober und November besonders groß. Dies liegt daran, dass dann als letzte Getreideart der Mais abgeerntet wird und viele Tiere ihre schützende Deckung auf den Feldern verlieren.


Vor allem Wildschweine haben die mehr als 2,5 Millionen Hektar Mais als Lebensraum erobert und wechseln derzeit vermehrt über die Straßen in den Wald. Laut DJV-Statistik gab es 2013 zwölf Prozent mehr Zusammenstöße mit Wildschweinen als im Vorjahr.

Hier in diesem Infogramm sehen Sie, wie hoch das Aufprallgewicht von Wildtieren gegen einen PKW mit Tempo 60 ist (zum Vergrößern das Bild anklicken):

                                                       Infogramm: ADAC

Zwar können Wildunfälle zu jeder Tages- und Nachtzeit passieren – auch dort, wo kein Warnschild „Wildwechsel“ aufgestellt ist; die Gefahr für eine Kollision nimmt jedoch mit dem Wechsel von der Sommer- zur Winterzeit zu. Der Grund: Um Fressfeinde zu meiden, geht Wild meist in der Dämmerung auf Futtersuche und kommt deshalb in den kommenden Wochen vermehrt dem abendlichen Berufsverkehr in die Quere.

ADAC und DJV raten den Verkehrsteilnehmern, auf gefährdeten Strecken besonders vorsichtig und stets bremsbereit zu sein. Dies gilt insbesondere an Waldrändern und unübersichtlichen Feldern.

Es empfiehlt sich daher, den Straßenrand im Blick zu behalten, die Geschwindigkeit zu drosseln und den Abstand zum Vordermann zu vergrößern, um auf ein plötzliches Bremsmanöver des Vordermanns rechtzeitig reagieren zu können. Wer mit 80 statt 100 Stundenkilometern unterwegs ist, hat bereits einen 25 Meter kürzeren Bremsweg. Dazu wieder ein Infogramm (zum Vergrößern bitte anlicken):

                                           Infogramm: ADAC

Was ist zu tun, wenn ein Tier auf der Straße oder am Straßenrand auftaucht? Der ADAC informiert: man muss abbremsen, abblenden und langsam vorbeifahren. Einmal kurz hupen führt in der Regel dazu, dass Tiere weglaufen und den Weg freimachen. Ist ein Zusammenstoß unumgänglich, heißt es: Lenkrad festhalten und eine Vollbremsung machen. Ausweichmanöver sind riskant, denn sie enden nicht selten an einem Baum.

Linktipp vom ADAC dazu: weitere Praxistipps und Informationen zu Wildunfällen gibt es hier: www.jagdverband.de/content/wildunfallprojekt

Quelle: ADAC

Beliebteste Artikel