Samstag, 9. Januar 2016

Milchwerbung: Was steckt hinter der Idylle?

Mit einem ganzen Sortiment unterschiedlicher Milchsorten buhlen die Milchhersteller um die Gunst der Kunden : z.B. Weidemilch, Heumilch oder Landmilch. Idyllische Abbildungen auf den Packungen von saftig grünen Wiesen und weidenden Kühen sollen die Produkte noch dazu vertrauenswürdig und nachhaltig erscheinen lassen; denn damit vermitteln Hersteller eine Extraportion Natur und Ursprünglichkeit.

Die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat sich diverse Milchsorten einmal genauer angeschaut - es wurden 37 Produkte erfasst, bei denen 32 Mal mit spezieller Fütterung, Tierhaltung oder beidem geworben wurde. Das Problem dabei: bestimmte Begriffe sind gesetzlich nicht geregelt.
Sabine Holzäpfel von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg dazu: "Bei Heumilch wird beispielsweise nicht nur getrocknetes Gras verfüttert, sondern auch Kraftfutter. Und wenn die Packung Weidemilch verspricht, stehen die Kühe tatsächlich nur einen Teil des Jahres auf der Weide. Die Hauptfütterung findet im Stall statt."

Vollkommen unklar sei außerdem, welche Kriterien eine Landmilch ausmachen. "Um Verbrauchern mehr Transparenz zu garantieren, müssen Begriffe wie Weide- oder Heumilch rechtlich eindeutig definiert und wirksam kontrolliert werden", betont Holzäpfel. Derzeit ist nur der Begriff "Bio-Milch" gesetzlich verankert.

Quelle: vz Baden-Württemberg

Beliebteste Artikel