Mittwoch, 23. März 2016

Autovermietung: Wenn der Kindersitz so viel kostet wie das ganze Auto

Die Verbraucherzentrale Berlin macht darauf aufmerksam, dass Verbraucher, die für ihren Urlaub einen Mietwagen im Internet buchen wollen,  häufig eine Überraschung erleben.

So kann es z.B. vorkommen, dass der Grundpreis für das Auto sehr niedrig angesetzt ist - aber wenn die Kunden dann zusätzliche Extras hinzubuchen, können sich die Kosten schnell mehr als verdoppeln. Und da sind die Vermieter erfinderisch: für Kindersitze, Navigationsgeräte, eine Vollkaskoversicherung oder Winterreifen kann es saftige Zuschläge geben.


Viele Firmen verlangen auch für einen Zweitfahrer eine besondere Gebühr, genauso wie für die Tatsache, dass man das Auto am Flughafen abholen und wieder abgeben kann. Ein sogenanntes Tankservice-Entgelt kann anfallen, wenn der Wagen nicht mit vollem Tank zurückgegeben wird.

Verbraucher sollten deswegen vor Abschluss des Buchungsvorgangs genau prüfen, welche Preise für Leistungen veranschlagt werden. Denn während für online geschlossene Verträge normalerweise eine gesetzliche Widerrufsfrist gilt, besteht diese ausdrücklich nicht für Mietwagen!

Wer also z.B. ein Navigerät dazubucht und später feststellt, dass dies eigentlich nicht nötig war, muss die Kosten dafür trotzdem zahlen. Grundsätzlich sind Nebenkosten bei Mietwagen zulässig, wenn sie vertraglich vereinbart wurden und die Nebenkosten nicht bereits im Mietpreis enthalten sind. Klauseln, die Mieter unangemessen benachteiligen, sind allerdings unwirksam. Als Beispiel hierfür die Klausel, dass ein Fahrer eine einjährige Fahrpraxis haben muss.

Tipps von der Verbraucherzentrale für das Mieten von Fahrzeugen:

• Prüfen Sie vor Vertragsschluss gründlich alle Preise und Möglichkeiten!

• Jüngere Mieter zahlen oft mehr als ältere. Prüfen sie also, ob nicht ältere Mitfahrer als Mieter in Betracht kommen. Der jüngere darf dann aber das Fahrzeug nicht führen.

• Wichtig ist ein umfangreicher Versicherungsschutz! Angebote mit Selbstbeteiligung ist lohnen sich meist nicht - Versicherungen ohne Selbstbeteiligung sind in der Regel kaum teurer. Die Deckungssumme der Haftpflichtversicherung sollte mindestens bei einer Million Euro liegen. In den USA ist dies wichtig, da dort die gesetzliche Mindestdeckungssumme nur bei 20.000 US-Dollar liegt.

• Bringen Sie Ihren Kindersitz einfach selbst mit – der Transport im Flugzeug ist kostenlos.

• Überlegen Sie sich ein Navigationsgerät zu kaufen, anstatt zu mieten. Das kann mittlerweile günstiger sein. Es gibt auch zahlreiche Navi-Apps für Smartphones. Wichtig ist, dass die Apps auch offline nutzbar sind, da sonst teure Roaming-Gebühren anfallen!

• Achten Sie auf Tankregelungen. Es ist besser, einen vollbetankten Wagen zu übernehmen und ihn ebenso vollgetankt wieder zurückzugeben.

Quelle: vz Berlin

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