Dienstag, 12. April 2016

Schadensbilanz Tschernobyl

Wie der Deutsche Bundestag mitteilt, wird die Bundesrepublik Deutschland voraussichtlich weitere 19 Millionen Euro für Sicherheitsmaßnahmen im havarierten ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl zahlen. Dazu zählt die Fertigstellung eines umwelttechnisch sicheren Einschlusses für den 1986 explodierten Reaktor 4.

Laut der Bundesregierung lässt sich die Gesamtschadenssumme der Reaktorkatastrophe für Deutschland nicht exakt beziffern. Sie führt jedoch an, dass zwischen 1986 und 1995 rund 202 Millionen Euro als Ausgleichs- und Entschädigungszahlungen für vernichtete Lebensmittel - insbesondere Milch und Gemüse - geflossen seien.

Dazu komme für den Zeitraum 1996 bis 2005 eine Entschädigungssumme für kontaminiertes Wild in Höhe von 4,7 Millionen Euro. Für zukünftige Ausgleichszahlungen in diesem Bereich seien 330.000 Euro im Bundeshaushalt veranschlagt.

Außerdem gab es das Programm "Strahlenmessung Tschernobyl", das 1991 bis 1993 durchgeführt worden sei und 6,6 Millionen Euro gekostet hat.

Dann gibt es noch Projekte der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit, die im Zusammenhang mit der Reaktorkatastrophe stehen und mit rund 44,9 Millionen Euro zu Buche schlagen. Allerdings seien diese nur eingeschränkt in einer Schadensbilanz berücksichtigt, weil sie der Verbesserung der nuklearen Sicherheit weltweit dienten.

Ebenso verhalte es sich mit den Kosten für weitere wissenschaftlich-technische Zusammenarbeit, die mit insgesamt etwa fünf Millionen Euro angegeben werden.

Diese Angaben stammen aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen. Die komplette Antwort mit den Fragen können Interessierte hier herunterladen (PDF, 215 KB ): 18/7996

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