Freitag, 16. Dezember 2016

Greenpeace-Untersuchung: Pestizid Ethoxyquin in Speisefischen

Greenpeace hat eine Laboruntersuchung von Fischprodukten - darunter Lachs, Forelle, Dorade und Wolfsbarsch - in Auftrag gegeben. Insgesamt wurden 54 Fischprodukte im Labor auf das Pflanzenschutzmittel Ethoxyquin* untersucht. Getestet wurde Tiefkühlfisch sowie geräucherter und frischer Fisch aus Aquakulturen, Bio-Aquakulturen und Wildfängen.

Das erschreckende Ergebnis: Alle 38 Speisefische aus konventionellen Aquakulturen enthielten Ethoxyquin. In 32 Proben der Aquakultur-Fische lag die Ethoxyquin-Belastung sogar über der gesetzlich erlaubten Höchstmenge für Fleisch; das bedeutet der Ethoxyquin-Wert lag über 50 Mikrogramm pro Kilogramm (50μg/kg).

In Fischprodukten, die aus Bio-Aquakultur stammen, wurde Ethoxyquin nur in sehr geringen Mengen nachgewiesen, weil diese Chemikalie in der Regel nicht im Futter vorhanden ist, das für die Bio-Zucht eingesetzt wird. Allerdings kann das Pestizid in anderen Stoffen vorkommen, die bei der Zucht zugesetzt werden.

Die Laborproben haben ebenfalls bestätigt, dass Wildlachs im Gegensatz zu Lachs aus Aquakultur in der Regel frei von Ethoxyquin ist, da er nicht gefüttert wird.

*Das Pflanzenschutzmittel Ethoxyquin wird verwendet, um Tierfutter wie Fischmehl für den Transport haltbar zu machen. Seit 2011 ist Ethoxyquin als Pflanzenschutzmittel von der EU-Kommission aufgrund „einer Reihe von Bedenken“ nicht mehr zugelassen. Als Futtermittelzusatz hingegen ist es weiterhin erlaubt.

Die Aufnahme von Ethoxyquin in bislang nachgewiesenen Rückstandsmengen ist laut Toxikologen nicht akut gesundheitsgefährdend; allerdings gibt es dazu keine Langzeitstudien.

Quelle und weitere Infos dazu mit den genauen Testergebnissen zum kostenlosen Download: Greenpeace

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