Donnerstag, 13. April 2017

BUND-Ökotipp: Torffrei gärtnern und Moore und Klima schützen

Der Frühling ist da, Balkone werden bepflanzt, Blumenkübel aufgestellt und Gärten farbenfroh gestaltet. In Gartencentern und Baumärkten stapeln sich die Säcke mit Blumen- und Pflanzenerde.

Doch der Großteil davon enthält Torf – ein Stoff aus den Mooren, die dafür ausgebaggert und zerstört werden. Moore beheimaten bedrohte Tier- und Pflanzenarten wie Goldregenpfeifer, Hochmoorbläuling oder Sonnentau und binden zudem große Mengen klimaschädliches Kohlendioxid. Moore bedecken nur drei Prozent der Erde, speichern jedoch doppelt so viel Kohlenstoff wie alle Wälder zusammengenommen.

Rund zehn Millionen Kubikmeter Torf werden in Deutschland jedes Jahr verbraucht, etwa zweieinhalb Millionen von Hobbygärtnern. Ein erheblicher Teil des Torfs kommt inzwischen aus baltischen und russischen Hochmooren. Sie zählen zu den größten und kostbarsten Mooren Europas. Für Gartenfreunde und Blumenliebhaber, die Moore schützen und torffrei gärtnern wollen, gibt es jedoch eine gute Nachricht: Die meisten Baumärkte und Gartencenter bieten mittlerweile torffreie Erden an.

So gibt es neben torffreien Universal-Erden verschiedener Hersteller auch solche für Anzucht, für Kräuter, für Gemüse, zum Pflanzen oder für Hochbeete. Zwar sind torffreie Erden etwas teurer, doch ihre Verwendung schont die Natur.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat in einem „Einkaufsführer für torffreie Erden“ Anbieter und Produkte gelistet, um die Suche nach torffreier Blumenerde zu erleichtern. Im Internet zu finden unter www.bund.net/torffrei zum Herunterladen.

Der BUND rät, beim Kauf auf die Kennzeichnung „torffrei“ oder „ohne Torf“ zu achten. Da der Aufdruck „Bio“ hier nicht geschützt ist, findet man ihn auch auf torfhaltigen Erden. Jedoch sind auch Torfersatz wie Rindenhumus, Holz- und Kokosfasern begrenzte Rohstoffe, die nur langsam nachwachsen. Hinzu kommen der Energieverbrauch für Herstellung und Transport.

Der beste Torfersatz ist daher Kompost, den es auch in gewerblichen und kommunalen Kompostieranlagen zu kaufen gibt. Wer Kräuter, Blumen und Gemüsepflanzen selbst ansät, meidet zudem Torf in Fertigtöpfen.       Quelle: BUND-Ökotipp

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