Mittwoch, 28. März 2018

Forschung: Entzündete Fettleber im Stresstest

Über die Leber weiss man bereits, dass das Stoffwechselorgan durch falsche Ernährungsgewohnheiten und andere Risikofaktoren verfetten und sich entzünden kann. Auf lange Sicht drohen unwiderrufliche und lebensgefährliche Organschäden (Leberzirrhose oder „Schrumpfleber“).

Die BfR-Fachleute in Berlin haben nun an Leberzellen in der Petrischale untersucht, wie Verfettung und Entzündung die Entgiftungszentrale des Körpers schwächen.

Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem Entzündungen die Arbeit wichtiger Enzyme der Leberzelle blockieren“, sagt Professor Dr. Dr. Andreas Hensel, Präsident des BfR. „Damit kann die Leber ihre Aufgabe, mit der Nahrung aufgenommene Fremdstoffe zu entgiften, nur noch begrenzt wahrnehmen.


Allerdings ist bislang noch nicht vollständig geklärt, wie sich eine verfettete und entzündete Leber auf ihre Fähigkeit auswirkt, Fremdstoffe wie Chemikalien oder Medikamente zu erkennen und abzubauen.

Daher haben die Forscher menschliche Leberzellen mit Fettsäuren, entzündungsfördernden Substanzen und Fremdstoffen entsprechend "behandelt", um so die Entgiftungsfähigkeit einer erkrankten Leber nachvollziehen zu können.

Das Hauptergebnis: Während eine bloße Verfettung der Leberzelle noch keine weitreichenden Folgen für die Entgiftung hatte, änderte sich das, wenn eine Entzündung erzeugt wurde, wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler im Fachblatt „Drug Metabolism and Disposition“ berichten.

Die Fähigkeit, Fremdstoffe unschädlich zu machen, ist deshalb bei einer fettleberbedingten Entzündung vermutlich deutlich verringert.

Quelle: BfR


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