Kraftfahrer-Preisindex Frühjahr 2012 - ADAC: Preisentwicklung erfordert höhere Entfernungspauschale
Die Kosten für den Erwerb und die Haltung eines Autos sind im Laufe der
vergangenen zwölf Monate in Deutschland um 3,1 Prozent gestiegen. Die
allgemeinen Lebenshaltungskosten sind im selben Zeitraum lediglich um
2,1 Prozent geklettert.
Einmal mehr sorgten insbesondere die deftigen
Preisaufschläge bei Kraftstoffen für die überproportional starke
Verteuerung bei den Autokosten. So müssen
die Autofahrer im Vergleich
zum März 2011 um 7,7 Prozent mehr für Benzin und Diesel ausgeben. Der
Autokosten-Index wird vierteljährlich gemeinsam vom ADAC und dem
Statistischen Bundesamt veröffentlicht, darin werden alle Preise rund um
das Auto erfasst. Derzeit rangiert der Index bei 119,8 Punkten, der
Lebenshaltungs-Index bei 112,6 Punkten. Beide Indizes wurden letztmals
für das Jahr 2005 auf den Basiswert 100 gesetzt.
Besonders teuer geworden sind neben den Kraftstoffen auch Ersatzteile
und Zubehör. Hier stiegen die Preise binnen Jahresfrist um 3,9 Prozent.
Auch für Reparaturen und Inspektionen müssen die Autofahrer inzwischen
3,2 Prozent mehr hinlegen. Vergleichsweise moderat und somit dämpfend
auf die gesamten Autokosten verlief indes die Preisentwicklung bei der
Pkw-Anschaffung. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhten sich die Preise um
0,6 Prozent, gegenüber dem Jahr 2005 um 7,3 Prozent. Zum Vergleich:
Kraftstoffe verteuerten sich seitdem um fast 40 Prozent.
Der deutliche Anstieg des Autokosten-Index und besonders der
Kraftstoffpreise zeigen nach Ansicht des ADAC, wie dringend erforderlich
die Anhebung der Entfernungspauschale für den Arbeitsweg ist. Knapp
zwei Drittel aller Arbeitswege werden mit dem Pkw zurückgelegt. Daher
fordert der Club erneut, zumindest die 2004 vorgenommene Kürzung der
Pauschale auf 30 Cent je Doppelkilometer zurückzunehmen und zur alten,
bis 2003 gültigen Regelung zurückzukehren. Bis dahin galten Sätze von 36
Cent für die ersten zehn Entfernungskilometer und 40 Cent ab dem elften
Kilometer. Angesichts der allgemein erwarteten Mobilität und
Flexibilität ist laut ADAC eine auf 30 Cent gekürzte Pauschale nicht nur
kontraproduktiv, sondern stellt auch eine immer größere Benachteiligung
von Berufspendlern dar.
Pressemitteilung ADAC