Millionen Euro im Jahr für den Stand-By-Verbrauch bei Set-Top-Boxen
Die Zeiten, in denen man einfach eine Dach- oder Zimmerantenne mit einem
Kabel an den Fernseher angeschlossen hat, sind längst vorbei.
Inzwischen erhalten zahlreiche Privathaushalte ihr digitales
Fernsehsignal über eine Satellitenschüssel, über eine DVBT-Antenne oder
über einen Kabelanschluss.
Damit das TV-Gerät mit dem Signal etwas anfangen kann, braucht man ein
zusätzliches
Empfangsgerät, auch Set-Top-Box oder Receiver genannt. Neue
Fernsehgeräte haben dieses Empfangsteil bereits eingebaut, so dass ein
Zusatzgerät nicht mehr notwendig ist.
Misst man die Stand-by-Leistung einfacher Set-Top-Boxen, stellt man mit
Erschrecken fest, dass der Wert meist zwischen fünf und 15 Watt liegt.
Viele Geräte haben zudem noch nicht mal einen richtigen Aus-Schalter.
Allein für Set-Top-Boxen, die nach dem 24. Februar 2010 in den Handel
gekommen sind, gewährleistet die EU-Ökodesignrichtlinie eine maximal 1
Watt Stand-by-Leistung.
Welche Auswirkungen dies auf den jährlichen Stromverbrauch haben kann,
zeigt ein einfaches Rechenbeispiel: Eine Set-Top-Box mit einer
Stand-By-Leistung von acht Watt und einem 20-stündigen Stand-By-Modus
pro Tag verbraucht rund 60 Kilowattstunden (kWh) im Jahr allein für den
Bereitschaftszustand. Bei einem Strompreis von 23 Cent pro
Kilowattstunde sind das rund 14 Euro im Jahr. Eine schaltbare
Steckerleiste kostet gut zehn Euro. Der Kauf hat sich also bereits nach
einem dreiviertel Jahr rentiert. Die zusätzlichen Stromkosten lassen
sich somit einfach vermeiden.
Geht man davon aus, dass in geschätzten 20 Millionen Haushalten
mindestens eine Set-Top-Box älteren Baujahrs läuft, summieren sich die
Kosten für den Stand-by-Verbrauch auf rund 290 Millionen Euro pro Jahr.
Mit diesem Geld ließe sich sicher sinnvolleres anfangen als nutzlosen Stromverbrauch zu finanzieren.
Fachliche und anbieterunabhängige Informationen geben die Energieberater der Verbraucherzentrale:
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Verbraucherzentrale vergeben unsere Mitarbeiter gerne unter der
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Quelle: Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein