Direkter Draht unerwünscht - ADAC: Viel „befriedigend“, einmal „ausreichend“
Das Navigationsgerät ist nicht mehr ganz neu und technische Probleme
treten auf. In dieser Situation ist die Service-Hotline des Herstellers
erster Ansprechpartner. Der ADAC hat den telefonischen Support von elf
Herstellern geprüft. Ergebnis: Die Firma a-rival überzeugt und verpasst
mit 1,6 nur knapp die Gesamtnote „sehr gut“. Mit dem Resultat
„ausreichend“ (4,0) ist der Hersteller NavGear Schlusslicht. Bei NavGear
gab es sehr lange Wartezeiten, keinen Reparaturservice und schwache
Serviceleistungen. Die meisten Hotlines schließen „befriedigend“ ab.
Auffällig: Knapp zwei Drittel der getesteten
Support-Hotlines – ausgenommen sind
a-rival, Medion, Merian und Falk –
scheinen den direkten Kundenkontakt gar nicht zu wollen. Auf der
Bedienungsanleitung des Geräts, der Verpackung oder auf der beigelegten
CD/ DVD gab es keinerlei Hinweise zum Service-Kontakt.
Die Untersuchung wurde anhand von Navigationsgeräten durchgeführt, die
etwa zwei Jahre alt waren. Geprüft wurden: Hinweise zum Service,
Erreichbarkeit, technische Problemlösung sowie der Gesprächsverlauf. Um
die Erreichbarkeit zu testen, riefen die ADAC Tester zu fünf
verschiedenen Tageszeiten an. Die Problemlösung machte 40 Prozent des
Gesamturteils aus. Auch in diesem Einzelkriterium schnitten a-rival und
Navigon am besten ab.
Werden Hotlines im Rahmen eines ausgeklügelten Beschwerdemanagements
intelligent genutzt, sind sie ein wichtiger Beitrag zur Kundenbindung.
Daten über Probleme und Beschwerden sind außerdem geeignet, um das
Produkt zu verbessern. Wenn der Verbraucher aber nicht einmal weiß, wo
er anrufen kann oder wenn die Erreichbarkeit der Servicekräfte nicht
sichergestellt ist, können gar keine Daten erhoben werden.
Der ADAC rät den Käufern von Geräten, sich rechtzeitig (beim Kauf) über
den Support zu informieren. Vor dem Anruf bei der Hotline sollte der
Navi-Besitzer alle nötigen Daten bereit halten (Kaufbeleg, Seriennummer,
Passwörter etc.). Der Club fordert die Hersteller auf, ihre
Servicekräfte technisch umfassend zu schulen. Sie müssen vor allem auf
Standardprobleme vorbereitet sein. Der Support sollte, auch wenn ein
Gerät nicht mehr produziert wird, gegeben sein. Im Lieferumfang des
Navigationsgeräts muss bereits ein Hinweis zum Service integriert sein.
Die Erreichbarkeit der telefonischen Hilfe zu den üblichen
Geschäftszeiten muss sichergestellt sein.
Pressemitteilung ADAC