Fettreduzierter Frischkäse mit der Angabe "Balance" hat einen
höheren Fettanteil als andere sogenannte "Light-Produkte". Dies ergab
kürzlich ein nicht repräsentativer Marktcheck der Verbraucherzentrale
Niedersachsen bei 23 Frischkäsesorten mit den Angaben "light", "leicht",
"fit" oder "Balance". Verbraucher, die "Balance"-Produkte kaufen,
könnten deshalb enttäuscht sein, weil sie auch hier ein kalorienarmes
Produkt erwarten. Die Produktübersicht gibt es hier.
Herkömmlicher Doppelrahm-Frischkäse hat einen Milchfettanteil von
etwa 25 Prozent. Bei fettreduziertem Frischkäse wird der Fettanteil bis
auf 0,2 Prozent verringert. Was sich als "Light-Produkt" bezeichnen
darf, ist gesetzlich geregelt. Demnach müssen solche Lebensmittel
mindestens 30 Prozent weniger Fett als ein Vergleichsprodukt aufweisen.
Beim Marktcheck waren sechs der 23 Frischkäsezubereitungen mit dem
Begriff "Balance" ausgelobt. Diese Bezeichnung ist rechtlich nicht
geregelt und wird häufig vom Käufer auch als "Light-Produkt" verstanden.
Die Balance-Produkte erfüllen zwar die Kennzeichnungsvorgaben für
"leicht", haben mit fünf bis 17 Prozent Fett allerdings oft mehr Fett
als andere mit "light" oder ähnlichen Begriffen ausgelobten
Frischkäsesorten.
Vierzehn Produkte weisen dagegen lediglich Fettgehalte zwischen 0,2
und 9 Prozent Frischkäse auf und sind damit fettärmer als die "Balance"
gekennzeichnete Ware.
Wie viel Prozent Fett "Light-Käse" tatsächlich enthält, erkennt der
Verbraucher am besten an der Angabe "Fettgehalt absolut", sagt Brigitte
Ahrens, Lebensmittelexpertin von der Verbraucherzentrale Niedersachsen.
Bei den verpflichtenden Kennzeichnungen Fett in Trockenmasse (Fett i.
Tr.) oder Fettgehaltsstufe ist der Vergleich der Fettgehalte dagegen
schwierig.
Tipp der Verbraucherzentrale: Wer Kalorien
sparen will und zu "Light-Produkten" greift, sollte deshalb unbedingt
auf den "Fettgehalt absolut" achten. Die erforderliche Nährwerttabelle
gibt zudem die konkreten Fettgehalte in Gramm an, was einen schnellen
Vergleich mit anderen Käseangeboten ermöglicht.
Pressemitteilung Verbraucherzentrale Niedersachsen