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Mittwoch, 1. Juli 2015

Die EU-Abgeordneten: "Wie kann die Flugsicherheit in der EU erhöht werden?"

Am vergangenen Montag (29.6.2015) hat der Verkehrsausschuss mit dem Exekutivdirektor der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) Patrick Ky und der Europäischen Kommission über die Auswirkungen des Germanwings-Absturzes diskutiert.

Wie das Europaparlament weiter berichtet, hat die EASA eine Taskforce damit beauftragt, den vorläufigen Untersuchungsbericht der französischen Untersuchungsstelle für die Sicherheit der Zivilluftfahrt (BEA) zu bewerten. Die Europäische Kommission wird nun entscheiden, ob die Flugsicherheitsbestimmungen geändert werden.

Als bereits klar war, dass der Absturz der Germanwings-Maschine absichtlich herbeigeführt wurde, hat die EASA am 27. März die Empfehlung herausgegeben, dass sich stets mindestens zwei Personen im Cockpit eines Flugzeuges aufhalten sollten ("Vier-Augen-Prinzip"). EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc hat die EASA damit beauftragt, eine Taskforce aufzustellen, die die Ergebnisse des Untersuchungsberichts der BEA bewerten soll.

Die Taskforce setzt sich zusammen aus Vertretern der EASA und Experten von nationalen Behörden, Fluglinien, Pilotenverbänden, Gesundheitsdiensten der Airlines, Fortbildungseinrichtungen sowie Ärzten.

Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA)

Der Exekutivdirektor der EASA, Patrick Ky gab einen Überblick über die Arbeit seiner Agentur. Nach den Anschlägen vom 11. September wurden die Cockpit-Türen zusätzlich gesichert. Laut Ky führe die EASA auch zahlreiche Bewertungen im Bereich der medizinischen Untersuchungen, der Eingangstests und der ständigen Kontrollen für die Piloten, der psychologischen Tests und der Drogen- und Alkoholtests durch. Ein System für einen verbesserten Austausch medizinischer Daten sei zudem geplant. "Wir möchten uns auch das Arbeitsumfeld der Piloten genauer ansehen" betont Ky.

Der Bericht der EASA-Taskforce inklusive konkreter Empfehlungen soll Ende Juli zur Verfügung stehen.

Stellungnahmen der EU-Abgeordneten

Die rumänische EU-Abgeordnete Marian-Jean Marinescu (EVP) stellte die Frage, wie die Verbindlichkeit dieser Empfehlungen gewährleistet werden könne.

Ismail Ertug, EU-Abgeordneter aus Deutschland (S&D) begrüßte die Einführung des "Vier-Augen-Prinzips" durch Fluglinien und wies darauf hin, dass eine gesetzliche Verpflichtung für die ständige Präsenz zweier Personen im Cockpit angedacht werden könne.

Der lettische EU-Abgeordnete Roberts Zile (EKR) fragte, wie denn sichergestellt werden könne, dass derartige Empfehlungen nicht zu anderen gefährlichen Situationen führen.

Quelle: EU-Parlament