Am vergangenen Montag (29.6.2015) hat der Verkehrsausschuss mit dem Exekutivdirektor der Europäischen Agentur für Flugsicherheit (EASA) Patrick Ky und der Europäischen Kommission über die Auswirkungen des Germanwings-Absturzes diskutiert.
Wie das Europaparlament weiter berichtet, hat die EASA eine Taskforce damit beauftragt, den vorläufigen Untersuchungsbericht der französischen Untersuchungsstelle für die Sicherheit der Zivilluftfahrt (BEA) zu bewerten. Die Europäische Kommission wird nun entscheiden, ob die Flugsicherheitsbestimmungen geändert werden.
Als bereits klar war, dass der Absturz der Germanwings-Maschine
absichtlich herbeigeführt wurde, hat die EASA am 27. März die Empfehlung
herausgegeben, dass sich stets mindestens zwei Personen im Cockpit
eines Flugzeuges aufhalten sollten ("Vier-Augen-Prinzip").
EU-Verkehrskommissarin Violeta Bulc hat die EASA damit beauftragt, eine
Taskforce aufzustellen, die die Ergebnisse des Untersuchungsberichts
der BEA bewerten soll.
Die Taskforce setzt sich zusammen aus Vertretern
der EASA und Experten von nationalen Behörden, Fluglinien,
Pilotenverbänden, Gesundheitsdiensten der Airlines,
Fortbildungseinrichtungen sowie Ärzten.
Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA)
Der Exekutivdirektor der EASA, Patrick Ky gab einen
Überblick über die Arbeit seiner Agentur. Nach den Anschlägen vom 11.
September wurden die Cockpit-Türen zusätzlich gesichert. Laut Ky führe
die EASA auch zahlreiche Bewertungen im Bereich der medizinischen
Untersuchungen, der Eingangstests und der ständigen Kontrollen für die
Piloten, der psychologischen Tests und der Drogen- und Alkoholtests
durch. Ein System für einen verbesserten Austausch medizinischer Daten
sei zudem geplant. "Wir möchten uns auch das Arbeitsumfeld der Piloten
genauer ansehen" betont Ky.
Der Bericht der EASA-Taskforce inklusive konkreter Empfehlungen soll Ende Juli zur Verfügung stehen.
Stellungnahmen der EU-Abgeordneten
Die rumänische EU-Abgeordnete Marian-Jean Marinescu (EVP) stellte die Frage, wie die Verbindlichkeit dieser Empfehlungen gewährleistet werden könne.
Ismail Ertug, EU-Abgeordneter aus
Deutschland (S&D) begrüßte die Einführung des "Vier-Augen-Prinzips"
durch Fluglinien und wies darauf hin, dass eine gesetzliche
Verpflichtung für die ständige Präsenz zweier Personen im Cockpit
angedacht werden könne.
Der lettische EU-Abgeordnete Roberts Zile
(EKR) fragte, wie denn sichergestellt werden könne, dass derartige
Empfehlungen nicht zu anderen gefährlichen Situationen führen.
Quelle: EU-Parlament