In Deutschland melden Ärzte immer mehr Neuinfektionen mit dem Hepatitis E-Virus (HEV). Im Jahr 2015 waren es 1.246 infizierte Personen; das ist eine erhebliche Steigerung im Vergleich zum Vorjahr (670 Fälle).
Hepatitis E ist eine akute Leberentzündung, die durch Infektion mit dem Hepatitis E Virus (HEV) hervorgerufen wird. Vor allem bei Schwangeren und bei Personen mit Vorschädigungen der Leber
können schwere Krankheitsverläufe auftreten. Bei immungeschwächten Transplantationspatienten kommen auch
chronische Infektionen vor, die zu einer Leberzirrhose führen können.
Die Hauptübertragungswege des HEV sind sowohl der direkte Kontakt mit infizierten
Tieren, zumeist mit Haus- und Wildschweinen, Lebensmittel, die mit Ausscheidungen virusinfizierter Tiere verunreinigt sind und der Verzehr
kontaminierter Lebensmittel, darunter Schweinefleisch, das bei der
Zubereitung nicht ausreichend erhitzt wurde. Auch Mettwurst und andere
Rohwürste können betroffen sein. (Siehe auch Wikipedia: Rohwurst)
Weiterhin kommen Bluttransfusionen als Quelle einer HEV-Infektion und direkte Virusübertragungen durch Erkrankte in Betracht.
Verbraucher-Tipps dazu vom Bundesinstitut für Risikobewertung:
Verbraucher können durch ein gleichmäßiges und vollständiges
Durcherhitzen der Lebensmittel durch Kochen oder Braten das Risiko einer
HEV-Infektion deutlich verringern. Ein nur kurzes Aufkochen oder
Erhitzen in der Mikrowelle ist unzureichend, da HEV relativ hitzestabil
ist. Auch das Tiefgefrieren der Lebensmittel hat auf die Viren keinen
abtötenden Effekt.
Weiterhin sollten Verbraucherinnen und Verbraucher, die das Risiko
einer HEV-Infektion minimieren wollen, auf den Verzehr roher
Fleischprodukte wie Mett und kurzgereifter Rohwürste (z.B. frische
Mettwurst) verzichten. Diese Empfehlung gilt insbesondere für besonders
empfindliche Personengruppen (z.B. immungeschwächte Personen, Personen
mit Vorschädigungen der Leber und Schwangere).
Weitere Empfehlungen
enthalten die Merkblätter des BfR „Schutz vor viralen Lebensmittelinfektionen“ (PDF, 1.1 MB) und „Sicher verpflegt - Besonders empfindliche Personengruppen in Gemeinschaftseinrichtungen“ (PDF, 572 KB).
Hier gibt es weitere Informationen vom Robert Koch Institut: Hepatitis E