Gefördert durch das Bundesgesundheitsministerium und auf Initiative der Drogenbeauftragten der Bundesregierung, Marlene Mortler, hat das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) den ersten Alkoholatlas herausgebracht.
Und nun die Überraschung für so manch einen voreingenommenen Zeitgenossen, wonach ein niedriger Sozialstatus am ehesten mit Alkoholkonsum in Verbindung gebracht wird: laut Alkoholatlas ist es gerade andersherum.
In höheren sozialen Schichten ist der Alkoholkonsum demnach mehr verbreitet als in niedrigeren.
So konsumieren rund 70 Prozent der Männer mit hohem Sozialstatus
mindestens einmal in der Woche Alkohol, 58 Prozent der Männer mit
mittlerem Sozialstatus und nur 49 Prozent der Männer mit niedrigem
Sozialstatus.
Von den Frauen mit hohem Sozialstatus trinkt rund die Hälfte mindestens
wöchentlich Alkohol und 21 Prozent trinken wöchentlich sogar riskante
Mengen. Von den Frauen mit niedrigem Sozialstatus konsumiert lediglich
ein Viertel mindestens wöchentlich Alkohol und nur rund neun Prozent tun
dies in riskanten Mengen.
Ein riskanter Konsum bedeutet: Pro Tag nehmen Frauen mehr als 1 Glas Bier (0,3l) oder 0,1l Wein, bzw.
Männer mehr als zwei Gläser (0,6l) Bier oder 0,2l Wein zu sich.
Insgesamt ist die Anzahl derer, die Alkohol in gesundheitlich
problematischer Menge zu sich nehmen, enorm – allein in Deutschland gilt
der Alkoholkonsum von etwa 9,5 Millionen Menschen als riskant. Ganz
ohne Alkohol leben in Deutschland nur knapp 3 Prozent der Erwachsenen.
Quelle: Drogenbeauftragte der Bundesregierung
Der Alkoholatlas mit weiteren Infos kann hier kostenlos heruntergeladen werden (PDF, 44.1 MB): http://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/sonstVeroeffentlichungen/Alkoholatlas-Deutschland-2017_Doppelseiten.pdf