Lebensmittel, die von den Herstellern mit zusätzlichem Protein angereichert wurden, werden als sportlich-gesund angepriesen und appellieren damit an das Ernährungsbewusstsein der Verbraucher.
Ob nun in Form von „Protein-Müsli“ bis hin zum „Eiweiß-Brot“ - meist zahlt man für den höheren Eiweißgehalt in solchen Produkten auch höhere Preise - teilweise mehr als doppelt soviel wie für herkömmliche Produkte.
Die Verbraucherschützer von foodwatch machen darauf aufmerksam, dass das Extra-Protein in solchen Nahrungsmitteln völlig überflüssig ist. Auch sportlich aktive Erwachsene können die von Experten empfohlene
Proteinmenge problemlos durch eine ausgewogene Ernährung aufnehmen.
Eine Ausnahme davon sind Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen
einen erhöhten Proteinbedarf haben oder Leistungssport betreiben – doch
an diese Sonderfälle ist die Protein-Werbung nicht gerichtet. Auch wenn
Protein-Produkte mit Versprechen wie „unterstützt den Muskelaufbau“
oder „knackige Muskeln aufbauen und sich supersexy fühlen“ vermarktet
werden, werden laut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) rund 70 Prozent aller Protein-Produkte von
Menschen gekauft, die nicht übermäßig viel Sport treiben.
Sophie Unger von foodwatch erklärt dazu: „Der Protein-Trend ist eine überflüssige Marketing-Masche, die Verbraucherinnen und Verbraucher teuer bezahlen. Selbst wer viermal die Woche joggen geht, braucht kein zusätzliches Protein. Der Protein-Hype ist wieder eine von diesen sogenannten Innovationen der Lebensmittelwirtschaft, die nicht den Menschen hilft, sondern der Industrie.“
Ergänzend dazu (PDF, 84 KB): foodwatch-Hintergrundpapier zu Protein-Produkten mit allen Quellen, Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) und weiteren Infos