Zuerst waren da nur Dritte-Welt-Läden. Dann probierten es - vor etwa 20
Jahren - erstmals auch hiesige Supermärkte mit einigen wenigen fair
gehandelten Produkten. Mittlerweile hat sich das Angebot von anfänglich
vor allem Kaffee und Tee enorm erweitert. Die Kunden finden Süßigkeiten
und Textilien ebenso wie Blumen und Fußbälle. Zugenommen hat auch die
Zahl der Anbieter. Auf Fairtrade-Waren setzen nun Discounter und
Gastronomen gleichermaßen. Wer genauer hinschaut, sieht sich mit einer
verwirrenden Fülle an Gütesiegeln konfrontiert, die alle mit dem
Versprechen "fair" werben. Hersteller nutzen
das Zugwort, um ihr
Unternehmen in ein positives Licht zu rücken und den Absatz anzukurbeln.
Doch nicht überall, wo "fair" drauf steht, ist auch "fair" drin.
Deshalb geben wir einen Überblick über die unterschiedlichen Systeme des
Fair-Handels und die Vielfalt der Siegel.
Die Ziele
Zahlreiche wichtige Agrar-Rohstoffe (zum Beispiel Kaffee, Kakao) und
Konsumgüter (etwa Baumwolle, Textilien) stammen aus Ländern des Südens.
Stark schwankende Weltmarktpreise, der oftmals ausbeuterische
Zwischenhandel und extrem niedrige Löhne reichen vielfach nicht aus, um
die Lebenshaltungskosten der Menschen zu decken. Auch deshalb blüht das
Geschäft mit illegaler Kinder- und Zwangsarbeit. Ziel des Fairen Handels
sind gerechtere Handelsstrukturen, um es benachteiligten Kleinbauern,
Plantagenarbeitern und Arbeiterinnen in den Fabriken zu ermöglichen,
ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft nachhaltig zu sichern.
Die Standards
Weil gesetzliche Vorgaben fehlen, haben sich internationale Organisationen auf Standards für den Fairen Handel verständigt. (Mehr)
Die Akteure und ihre Zeichen
Im Fairen Handel gibt es zahlreiche Akteure und jede Menge Siegel.
Manche der Zeichen gelten nur einem einzigen Erzeugnis, andere decken
große Produktgruppen ab. (Mehr)
Pressemitteilung Verbraucherzentrale Berlin