In jüngster Zeit haben Ratsuchende der Verbraucherzentrale
Schleswig-Holstein aktuelle Rechnungen der Deutschen Telekom vorgelegt,
auf denen sich Beträge für merkwürdige Leistungen wiedergefunden haben.
So wird etwa für "Actron B" ein Betrag von € 2,51 monatlich in Rechnung
gestellt. Für "Dallas" soll € 3,74 bezahlt werden. Doch was steckt
dahinter? Die Antwort ist verblüffend: alte Telefone der Post aus den
80er bzw. sogar aus den 70er Jahren.
Verbraucher konnten zu Zeiten der Monopolstellung der Deutschen Post
neben dem kostenfreien Standarttelefon exklusivere Apparate mieten. Die
meisten Verbraucher haben nach dem Ende
des Monopols 1990 sich nach und
nach eigene, modernere Geräte angeschafft, was vorher nicht möglich war.
Bestenfalls wurde dann der Mietvertrag für das alte Telefon gekündigt.
In manchen Fällen hat das anscheinend nicht funktioniert. Entweder haben
die Verbraucher versäumt, den Vertrag mit der Post/Telekom zu kündigen
oder die Telekom hat es bis heute nicht geschafft, den entsprechenden
Rechnungsposten aus den Rechnungen zu löschen.
Die Verbraucherzentrale empfiehlt daher den Verbrauchern, sich einmal
die Rechnung der Telekom genau anzusehen. Gerne können die Verbraucher
mit ihrer Rechnung in die Beratungsstellen der Verbraucherzentrale
kommen, um sich die teilweise kryptisch anmutenden Formulierungen
"übersetzen" zu lassen. Sollte etwas gekündigt werden können, wird dies
gleich vor Ort erledigt.
Übrigens: für das Gerät "Actron B" hatte der Verbraucher 30 (!) Jahre
lang die € 2,51 bezahlt, also insgesamt € 903,60. Wo wir gerade bei der
Vergangenheitsbewältigung sind: Dies sind über 1700 D-Mark.
Pressemitteilung Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein, vom 11.09.2012