Das Statistische Bundesamt hat die Ergebnisse zur Überschuldung privater Personen 2015 veröffentlicht. Dazu wurden im Rahmen der freiwilligen Überschuldungsstatistik anonymisierte Daten von 113 000 beratenen Personen mit deren
Zustimmung ausgewertet. Das Fazit: für fast jede fünfte Person (19 %), die im Jahr 2015 eine Beratung in
einer der 1 400 deutschen Schuldnerberatungsstellen begonnen hatte, war
der Verlust des Arbeitsplatzes der Hauptauslöser für die
Überschuldungssituation.
Dieter Sarreither, Präsident des Statistischen Bundesamtes sagte dazu: „Es fällt auf, dass in der Regel unplanbare und gravierende Änderungen
der Lebensumstände als Hauptauslöser genannt werden, die außerhalb der
unmittelbaren Kontrolle der Überschuldeten liegen."
Bei 15 % der Fälle führten der Untersuchung nach gesundheitliche Probleme zu finanziellen
Schwierigkeiten. Weitere 14 % der Schuldnerberatungen waren aufgrund der
finanziellen Folgen einer Trennung beziehungsweise Scheidung oder des
Todes des Partners / der Partnerin nötig.
Überschuldung durch unangemessenes Konsumverhalten
(„unwirtschaftliche Haushaltsführung“) wurde hingegen lediglich in 11 %
aller Fälle als Hauptgrund festgestellt. Bei 7 % der beratenen Personen
hatte die auf lange Sicht unzureichende Einkommenssituation trotz einer
wirtschaftlichen Haushaltsführung zu den finanziellen Problemen geführt
(„längerfristiges Niedrigeinkommen“).
Weiterführende Informationen zur Überschuldungsstatistik finden sich im online kostenlosen Beitrag „Erstmals hochgerechnete Ergebnisse der Überschuldungsstatistik“ der Zeitschrift Wirtschaft und Statistik (Ausgabe 2/2016).