In den deutschen Supermärkten prägt importiertes Rindfleisch aus USA, Südamerika oder Australien das Angebot und ist bei Verbrauchern beliebt. Vor allem durch entsprechend aufgemachte Prospekte und Verpackungen mit Slogans wie „saftig grüne Wiesen“ oder „unbegrenzte Weideflächen“ wird der Eindruck erweckt, dass die Tiere ausschließlich auf der Weide gehalten werden.
Allerdings ist der Begriff „Weidehaltung“ nicht geschützt und liefert keine verlässlichen Informa-tionen über die tatsächliche Tierhaltung.
Barbara Schroeter von der Verbraucherzentrale Saarland kritisiert: „Die Methoden der Rindermast in Übersee-Ländern stehen zum Teil im
deutlichen Widerspruch zu den Vorstellungen der Verbraucher von
artgerechter Haltung – und den Werbeprospekten des Handels.“
Insbesondere in den USA wird ein Großteil der Rinder die letzten drei
bis vier Monate ihres Lebens in "Feedlots" gesperrt und mit energiereichem
Futter bis zur Schlachtung gemästet. Auch in anderen Überseeregionen
z.B. Südamerika, Australien und Südafrika gibt es Feedlots.
Anstatt die Rinder mit Weidegras zu füttern, werden sie dort überwiegend mit Kraftfutter aus Soja und Mais gefüttert; dadurch legen sie schnell an Gewicht zu. Diese intensive
Form der Tierhaltung gilt als effizient, weil weniger Platz, Wasser und
Futter pro Kilo Gewichtszunahme benötigt wird als auf der Weide. Doch
diese nicht artgerechte Fütterung kann Stoffwechselstörungen,
Entzündungen und Krankheiten zur Folge haben.
Zwar gilt das Rindfleisch aus Feedlots als "hochwertig", weil es durch die
intensive Endmast marmoriert und zart ist - allerdings sprechen die fehlende Transparenz der
Haltungsbedingungen und die langen Transportwege gegen das Import-Rindfleisch
Barbara Schroeter dazu: „Das vermeintlich gute Image von Premiumfleisch aus Übersee verschleiert die wahren Haltungsbedingungen. Feedlots sind keine Form artgerechter Tierhaltung“. Auch deshalb halten
die Verbraucherzentralen eine einheitliche und verpflichtende
Kennzeichnung der Haltung auch bei Fleischprodukten für notwendig.
Die Verbraucherzentralen raten daher, Rindfleisch bei regionalen Anbietern zu kaufen. Hier kann zum Beispiel nachgefragt werden, wie lange die Tiere auf der Weide standen.
Quelle: vz Saarland
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