Moderne Supermärkte werden von Werbespsychologen bis ins letzte Detail
geplant, um Verbraucher zum unkontrollierten Kaufen zu bewegen. Vor
allem für Senioren ist der Einkauf nicht immer leicht. Zu kleine
Preisschilder an den Regalen, schlecht lesbare Zutatenlisten auf den
Verpackungen und reichlich verkaufsfördernde Beeinflussung lassen oft
ungesunde, überteuerte oder sogar unnütze Produkte im Einkaufswagen
landen. Die Verbraucherzentrale Hamburg hat zehn Einkaufstipps
zusammengestellt, die älteren Menschen helfen sollen, nicht auf die
Tricks von Industrie und Handel hereinzufallen.
1. Grundpreise vergleichen
Notieren
Sie von Produkten, die Sie häufig kaufen, die Grundpreise vom Regal.
Vergleichen Sie diese zukünftig, denn diese beziehen sich auf 100 Gramm
oder ein Kilogramm. Daran können Sie schnell erkennen, wenn Preise
erhöht wurden.
2. Fantasienamen statt Qualität
Fallen
Sie nicht auf Fantasienamen herein. So soll zum Beispiel der Name
„Klosterbrot“ einen handgefertigten Teig mit natürlichen, reinen Zutaten
assoziieren, doch meistens werden diese Brote aus standardisierten
Backmischungen mit vielen Zusatzstoffen hergestellt.
3. Zutatenliste mit wichtigen Informationen
Vieles,
von dem, was Lebensmittel enthalten steht auf der Verpackung in der
Zutatenliste. Die größte Menge am Anfang der Aufzählung, die kleinste am
Schluss der Liste. Lesen Sie die Zutatenliste genau – notfalls mit
einer Lupe – und lassen Sie sich nicht von schönen Bildern oder blumigen
Produkttexten täuschen.
4. Nichtssagende Gütesiegel
Hinweise
wie „Premium“, „unter regelmäßiger Kontrolle“, „mit ausgewählten
Zutaten“ oder auch „aus sonnengereiften Apfelsinen“ sind wertlos und
nichtssagend. Sie beschreiben Selbstverständlichkeiten, denn alle
Apfelsinen reifen in der Sonne und alle Zutaten werden ausgewählt.
Regelmäßige Kontrollen sind ebenfalls vorgeschrieben.
5. Sparen mit abgelaufenen Lebensmitteln
Das
Mindesthaltbarkeitsdatum sagt nur aus, wie lange ein Lebensmittel
mindestens haltbar ist, also noch seine beste Qualität hat. Nach dem
Ablauf des Datums sind viele Produkte noch länger haltbar. Wenn Sie
Lebensmittel schnell verbrauchen wollen, können Sie also zugreifen und
die Haushaltskasse schonen. Die meisten Supermärkte gewähren einen
Rabatt von etwa 30 Prozent.
6. Sport kann sich lohnen
Auf
Augenhöhe in der Sichtzone befinden sich die Produkte mit der größten
Gewinnspanne. In der Bück- und der Reckzone stehen die billigsten. Viele
Kunden möchten sich nicht bücken oder strecken; wer diese Gymnastik
scheut, muss aber höhere Preise zahlen.
7. Verführung an der Kasse
Kaufen
Sie nichts im Kassenbereich. Die kleinen, handlichen Snacks im
Miniformat an der Kasse sind, umgerechnet auf 100 Gramm, meist
wesentlich teurer als die größeren Packungen im Regal.
8. Kurze Wege durchs Labyrinth
Eine
Abkürzung zur Kasse fehlt oft. Suchen Sie sich bei kleinen Einkäufen,
die Sie häufiger im selben Geschäft tätigen, den kürzesten Weg zur
Kasse, und verlieren Sie sich nicht im Labyrinth der Gänge.
9. Beschweren statt ärgern
Wenn
Sie Streichhölzer, Toilettenpapier oder Marmelade plötzlich nicht
finden, dann beschweren Sie sich beim Verkaufspersonal. Den Ärger der
Kunden über zu häufiges Umräumen sollen die Inhaber erfahren. Das hält
sie zurück, zu viel umzuräumen.
10. Auf Kundenkarten verzichten
Lehnen
Sie Kundenkarten ab. Bereits im Antragsformular geben Sie viele private
Informationen über sich preis. Sie werden zum gläsernen Konsumenten mit
einem bestimmten Kundenprofil, da jeder Einkauf Spuren hinterlässt und
Ihre Kaufgewohnheiten gespeichert werden.
Pressemitteilung Verbraucherzentrale Hamburg
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