Nach Angaben der Verbraucherzentralen ebben die Beschwerden zu zweifelhaften Inkassoforderungen nicht ab. Unseriöse Anbieter ziehen mit Ankündigungen zu Schufa-Einträgen, Zwangsvollstreckungen und Hausbesuchen alle Register und nutzen die Verunsicherung der Verbraucher aus.
Kathrin Körber, Rechtsexpertin der Verbraucherzentrale Niedersachsen sagt: "Viele Betroffene zahlen, um ihre Ruhe zu haben oder weil sie eingeschüchtert sind".
In einer gemeinsamen Aktion wollen die Verbraucherzentralen gegen dubiose Inkassopraktiken aktiv werden und benötigen dafür die Mithilfe der Verbraucher vor Ort. Vom 01. Mai bis zum 31. August erfassen sie daher Beschwerden in ihren Beratungsstellen.
Die Kontaktdaten zu einer Verbraucherzentrale in Ihrem Bundesland finden Betroffene auf der jeweiligen Homepage; und die wiederum findet man mit einem Klick auf das entsprechende Bundsland auf dieser Seite: https://www.verbraucherzentrale.de/home
Hintergrund ist die Frage: Beherrschen immer noch unseriöse Anbieter den Markt?
Bereits 2011 haben die Verbraucherzentralen Inkassounternehmen unter die Lupe genommen und schärfere gesetzliche Regelungen zum Schutz der Verbraucher gefordert. Der Gesetzgeber hat darauf reagiert und erstmals Informations- und Darlegungspflichten für Inkassodienste erlassen. "Inkasso-Unternehmen müssen nun bereits mit der ersten Zahlungsaufforderung detaillierte Informationen wie zum Beispiel Name oder Firma des Auftraggebers und den genauen Forderungsgrund nennen", erklärt Rechtsexpertin Körber.
Die Verbraucherzentralen wollen wissen, ob Verbraucher von den Neuregelungen profitieren und die Forderungsaufstellungen verstehen. Sind weiterhin nicht registrierte Unternehmen aktiv? Gibt es unseriöse Inkassodienste, die vom Ausland aus agieren? Zu Fragen wie diesen wollen die Verbraucherschützer mit der Aktion genaue Erkenntnisse gewinnen. "Wir bringen Fehlverhalten und Missstände ans Licht und fordern politisches Handeln ein", sagt Kathrin Körber.
Verbraucher z.B. in Niedersachsen können ihre Erfahrungen mit Inkasso-Unternehmen vom 01. Mai bis Ende August auch über ein Online-Formular unter http://www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/inkasso-aktion-2015 schildern. Auf der Homepage sind zudem Informationen und Musterbriefe zu finden. Außerdem ist es möglich, die Unterlagen per Post zu senden an: Verbraucherzentrale Niedersachsen, Stichwort Inkasso, Papendiek 24-26, 37073 Göttingen oder per Mail an: inkasso@vzniedersachsen.de.
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