Donnerstag, 16. November 2023

Verbraucherzentralen bemängeln Klimawerbung auf Lebensmitteln

Auf vielen Lebensmitteln tummelt sich eine Vielzahl verschiedener Siegel und Werbeaussagen rund ums Klima. Wie ein bundesweiter Marktcheck der Verbraucherzentralen zeigt, bleiben diese jedoch häufig unklar und ohne nähere Erläuterungen. 

Für den Marktcheck wurden 87 Produkte erfasst, die im Hauptsichtfeld mit Siegeln und Aussagen zu Klima und CO2 warben. Dabei stellten die Verbraucherzentralen fest, dass bei den untersuchten Produkten am häufigsten (53 Produkte) mit "Klimaneutralität" geworben wurde. 

Doch Aussagen wie „klimaneutral“, „klimapositiv“ und „CO2-positiv“ können zu falschen Vorstellungen führen. 

„Aus Sicht der Verbraucherzentralen lassen sich solche Angaben nicht belegen“, betont Vanessa Schifano von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, „Sie sind für Verbraucherinnen und Verbraucher keine Hilfe. Meist stecken dahinter Ausgleichszahlungen in Kompensationsprojekte, deren Berechnungsgrundlagen durchaus fragwürdig sein können. Lebensmittelhersteller sollten diese daher grundsätzlich nicht mehr verwenden.“

 Bei einem Drittel der Produkte blieb unklar, auf was genau sich das Werbeversprechen bezieht. „Aussagen wie ‚24 % CO2-Reduzierung‘ sind nicht hilfreich, wenn nirgendwo angegeben ist, ob sich die Einsparung auf die Verpackung bezieht, ob die Herstellung oder das gesamte Produkt gemeint ist“, kritisiert die Expertin. 

Außerdem wurde keine Vergleichsgröße genannt. Solche ergänzenden Erklärungen fehlten ebenfalls bei einem Drittel der Produkte. Häufig verwiesen die Unternehmen auf weiterführende Informationen im Internet (73 der 87 Produkte). Wesentliche Informationen zur Verständlichkeit von Klima- und CO2-Aussagen gehören jedoch aus Sicht der Verbraucherzentralen direkt auf die Verpackung.

Den ausführlichen Bericht zum aktuellen Marktcheck gibt es ➝ hier.

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