Borverbindungen wie Borsäure und Borax können in Spielzeug wie Spielschleim und Knete beigemischt werden, um deren Konsistenz entsprechend zu optimieren. Doch sind solche Produkte mit Borerbindungen gesundheitlich schädlich, falls ein Kind sie verschluckt?
Denn Bor ist immerhin ein Halbmetall; es kommt in der Umwelt nicht in reiner Form vor, sondern in Form von Borsäure oder deren Salzen, den Boraten. In Wabbelmassen vernetzen Borverbindungen langkettige Moleküle und erzeugen so je nach Zusammensetzung klebrige, weiche und elastische Eigenschaften in Knete und Spielschleim.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) ist nun der Frage nachgegangen, ob von dem in „Wabbelmassen“ enthaltenem Bor Beeinträchtigungen bei Kindern zu erwarten sind. Das Ergebnis:
Es sei sehr unwahrscheinlich, dass das einmalige Verschlucken von Bor in Wabbelmasse negative Folgen für die Gesundheit hat.Professor Dr. Dr. Andreas Luch, Abteilungsleiter Chemikalien- und Produktsicherheit im BfR, mahnt dennoch zur Vorsicht:
„Trotzdem sollten Eltern verhindern, dass ihr Kind die Wabbelmasse in den Mund nimmt, um den Kontakt mit Borsäure, aber auch anderen chemischen Substanzen gering zu halten. Zudem ist dieses Spielzeug für kleine Kinder unter drei Jahren meist nicht geeignet, deshalb empfiehlt das BfR, das auf den Produkten angegebene Mindestalter zu beachten.“
Das BfR kommt zu dem Schluss, dass plötzliche gesundheitliche Effekte durch das einmalige Verschlucken einer größeren Menge von etwa fünf Gramm Wabbelmasse sehr unwahrscheinlich sind. Fünf Gramm entsprechen in etwa einer Kugel mit dem Durchmesser einer Zwei-Euro-Münze.
Das gilt für den Fall, dass die freigesetzte Menge an Bor geringer als 11 600 mg/kg Spielzeugmaterial ist. Die von den Landesbehörden an das BfR übermittelten Daten lagen unter diesem Wert. Symptome einer akuten Borvergiftung wären Übelkeit und Erbrechen sowie Durchfall und Bauchschmerzen.
Quelle: BfR