Sind Verbraucher beim Fahren oder Laden eines E-Autos starkem Elektrosmog ausgeliefert?
Dieser Frage hat sich der ADAC, gemeinsam mit der Seibersdorf Labor GmbH und dem Forschungszentrum für elektromagnetische Umweltverträglichkeit (femu) an der RWTH Aachen, im Rahmen einer umfassenden Studie im Auftrag des Bundesamts für Strahlenschutz und des Bundesumweltministeriums gewidmet.
Hintergrund: Der Begriff „Elektrosmog“ ist keine wissenschaftliche Bezeichnung, sondern beschreibt umgangssprachlich die Gesamtheit künstlich erzeugter elektromagnetischer Felder. Diese entstehen durch elektrische Geräte, Stromleitungen oder Funktechnologien wie WLAN, Bluetooth und Mobilfunk.
Bei Messungen im ADAC Technikzentrum Landsberg und auf der Teststrecke auf dem ehemaligen Flugplatz in Penzing wurden elf Elektroautos, zwei Plug-in-Hybride und ein Verbrenner untersucht.
Für die Messungen während der Fahrt und während des Ladevorgangs wurden zehn Messsonden in einen Sitz-Dummy von den Füßen bis zur Kopfhöhe verteilt, in jedem Auto auf jeweils mindestens zwei Sitzplätze gesetzt und in verschiedenen Szenarien untersucht. Die Studie ist nun abgeschlossen und alle Ergebnisse liegen vor.
Die Studie hat gezeigt, dass elektromagnetische Felder in allen Kraftfahrzeugen unabhängig von der Antriebsart auftreten. Alle untersuchten Elektroautos sowie auch die vier zusätzlich untersuchten Elektromotorräder hielten die empfohlenen Höchstwerte ein und gelten deshalb als unbedenklich.
Auch Personen mit Implantaten müssen sich keine Sorgen machen, wenn sie in einem Elektroauto unterwegs sind oder sich an einer Ladestation aufhalten.
Der ADAC geht davon aus, dass mit der fortschreitenden Entwicklung der Elektromobilität die elektromagnetische Umweltverträglichkeit weiter an Bedeutung gewinnen wird und spricht sich bei den Herstellern für aufmerksame und realitätsnahe Messungen aus.
Idealerweise wird das Thema Elektrosmog schon bei der Entwicklung eines Fahrzeuges mitgedacht und das Auto entsprechend so ausgelegt, dass möglichst keine oder nur geringe Immissionen beim Verbraucher ankommen. Dies gilt natürlich auch für die Ladeinfrastruktur.
➝ Im zweiten Studienteil wurden die elektromagnetischen Felder beim Laden eines E-Autos untersucht.