Mittwoch, 21. April 2021

Hilfe für Opfer häuslicher Gewalt

Die Corona-Krise und die damit verbundenen Kontaktbeschränkungen können zu einer Zunahme von familiären Belastungen und Konflikten führen. Denn viele Menschen leiden in diesen Zeiten unter wirtschaftlichen Ängsten (finanzielle Probleme, drohender Arbeitsplatzverlust etc.). Dazu kommen die Kita- oder Schulschließungen in Hotspots, die den Familienalltag auch noch belasten.

Ablenkung und Ausweichmöglichkeiten wie vor der Pandemie gibt es kaum noch (gesellige Runden, Aktivitäten in Vereinen, Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche usw). 

Unter diesen Umständen kann es zu häuslicher Gewalt kommen; und wo diese schon länger ein Thema ist, kann sich die Situation derzeit noch zuspitzen. Auch kann ein vermehrter Konsum von Drogen (vor allem Alkohol) hierbei eine signifikante Rolle spielen.

Die Polizeiliche Kriminalprävention macht darauf aufmerksam, dass es für Betroffene aufgrund der Corona-Beschränkungen schwieriger ist als sonst, sich selbstständig aus einer Gefahrensituation zu befreien. Ein aufmerksamer Freundeskreis, eine hilfsbereite Nachbarschaft, aber auch Kollegen sind daher wichtige Ansprechpersonen, um Opfern möglichst schnell und unkompliziert Hilfestellungen anzubieten. Die Polizei rät daher, aufmerksam zu sein und Hilfe anzubieten. 

Folgendes kann man tun, wenn der Verdacht besteht, eine Person wird misshandelt:

  • Hören Sie zu.
  • Bedrängen Sie die betroffene Person nicht.
  • Achten Sie bei Kolleginnen oder Kollegen in Videomeetings oder bei Telefonaten im Home-Office auf mögliche Signale.
  • Wenn Sie Lehrkraft sind und bei einem Ihrer Schützlinge etwas mitbekommen, bieten Sie sich auch über die digitalen Kanäle als Ansprechperson an.
  • Gehen Sie auf die Bedürfnisse der betroffenen Person ein.
  • Bieten Sie konkrete Hilfe an: zum Beispiel Kinderbetreuung, ein Telefon oder einen Internetzugang außerhalb der Wohnung oder Fahrdienste.
  • Begeben Sie sich nicht selbst oder andere Personen in Gefahr. Rufen Sie in einer akuten Notsituation die Polizei unter der 110.


Weitere Infos von der Polizei:

  Initiative der Polizei: ➝  Aktion "tu was" 

Webseite von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit vielen Infos und Tipps bezüglich Alkoholkonsum: ➝ Alkohol? Kenn dein Limit

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