Donnerstag, 22. September 2022

Gasknappheit: Elektrische Heizungen wirklich die Lösung?

Aufgrund der drohenden Gasknappheit decken sich viele Verbraucher derzeit mit Heizlüftern und anderen elektrisch betriebenen Direktheizungen ein. 

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg weist allerdings darauf hin, dass solche Heizungen bestenfalls eine sehr teure Notlösung sind. 

Typischerweise hat ein Haushalt jährlich einen Stromverbrauch von 2.000 – 3.500 Kilowattstunden zuzüglich eines Wärmeverbrauchs von 10.000 – 35.000 Kilowattstunden. Würde der komplette Wärmeverbrauch über die Steckdose abgedeckt werden, steigt die Stromrechnung auf ein Fünf- bis Zehnfaches an. Wobei es gleich ist, ob Heizlüfter, Elektro-Radiatoren oder Infrarotheizungen genutzt werden, um die Räume zu erwärmen. 

Der Energieaufwand ist für alle direkten elektrischen Wärmeanwendungen grundsätzlich derselbe: Es bedarf einer Kilowattstunde Strom, um eine Kilowattstunde Wärme zu erhalten. Für Kunden mit Altverträgen, die einen Gaspreis von etwa 14 Cent pro Kilowattstunde und für Strom um die 41 Cent pro Kilowattstunde zahlen, ist es ökonomisch nicht sinnvoll, mit Strom zu heizen, so lange Gas verfügbar ist.  

Anders verhält es sich bei Wärmepumpen: Sie gewinnen die gleiche Menge an Wärme aus einem Viertel des Stroms und gelten daher ökonomisch wie ökologisch als empfehlenswerte Heiztechnik. Die Installation einer Wärmepumpe geht jedoch mit zeitlichem Vorlauf wie auch erheblichen Investitionskosten einher - daher ist ihre Anschaffung eine mittel- bis langfristige Lösung.

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