Mittwoch, 30. März 2022

Lebensmittel: Gummi-Siegel "aus der Region"

Viele Verbraucher möchten wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen - daher achten sie u.a. auf die Gütesiegel auf den Verpackungen. 

Und Siegel wie "aus der Region", "regional" oder "von hier" sollten eigentlich bedeuten, dass ein Lebensmittel aus der Umgebung kommt - und nicht etwa quer durch die Weltgeschichte geschippert wird, um dann erst im Handel zu landen. 

Damit sollten regionale Hersteller unterstützt und unnötige Umweltbelastungen durch Transporte vermieden werden. Doch so einfach ist es mit diesen Siegeln leider nicht.

Christiane Seidel, Referentin im Team Lebensmittel des vzbv, erklärt: 

Wenn Möhren als regionales Produkt beworben werden, sollten sie nicht 500 Kilometer vom Supermarkt entfernt angebaut werden. Und wer „Eier von unseren Landwirten“ in Brandenburg kauft, sollte keine Eier aus den Niederlanden im Korb haben. Derzeit gibt es keine gesetzliche Grundlage, die verbindliche Anforderungen an Begriffe wie „regional“ oder „von hier“ und die Werbung mit regionaler Herkunft definiert. Das muss sich dringend ändern.

Der vzbv fordert die EU-Kommission auf, die EU-weit verbindliche Kennzeichnung des Herkunfts-landes, also beispielsweise „Deutschland“ oder „Frankreich“, endlich auf alle Lebensmittel auszuweiten. Bisher gilt sie nur für unverarbeitetes Fleisch und für unverarbeitetes Obst und Gemüse. Auch bei verarbeiteten Lebensmitteln sollte künftig die Herkunft der Primärzutat gekennzeichnet werden.

Beliebteste Artikel