Die Polizeliche Kriminalprävention macht auf das Thema "Gewalt in der Pflege" aufmerksam. Denn viele ältere Menschen (aber beispielsweise auch jüngere behinderte) befinden sich in der häuslichen oder stationären Pflege - was wiederum aufgrund unterschiedlichster Umstände auch zu Vernachlässigung oder gar zu Misshandlungen führen kann.
Da wäre einerseits das Alleinlassen der zu betreuenden Personen, die unter derVerweigerung ausreichender Nahrungs- und Flüssigkeitsversorgung sowie der umfassenden Hygiene leiden. Auf der anderen Seite kann psychischer Missbrauch eine Rolle spielen; z.B. Beschimpfen, Einschüchtern, Isolieren oder das Androhen einer Heimeinweisung.
Aber auch körperliche Misshandlungen kommen vor; ein zu hartes Zufassen, Drängen, Ziehen an Ohren und Haaren, der Zwang zur Bettruhe, das Einschränken des freien Willens mit Beruhigungsmitteln oder das Fixieren von Armen und Beinen bis hin zu Schlägen.
In solchen Fällen können bereits Straftatbestände erfüllt sein.
Bei der Pflege zuhause kann der tagtägliche Kontakt mit der pflegebedürftigen Person Ursache solcher Vorkommnisse sein. Denn hierbei kann es zur permanenten Anspannung und Überforderung kommen, die der Einzelne unter Umständen nicht rechtzeitig genug wahrnimmt. Auch hier können Verbale, psychische oder körperliche Gewalttätigkeiten die Folge sein.
Tipps von der Polizeilichen Kriminalprävention, wie man Angehörige oder sich selbst vor solchen Situationen schützen kann:
- Wenn Sie selber Ihre Angehörigen pflegen, schützen Sie sich vor Überforderung und erwägen Alternativen.
- Nutzen Sie das Beratungsangebot der Pflegekassen und der regionalen Pflegestützpunkte.
- Wenn ein Angehöriger in einer Pflegeeinrichtung ist, achten Sie auf Missstände, augenscheinliche Verletzungen oder Anzeichen von Verwahrlosung der pflegebedürftigen Person
- . Informieren Sie in diesen Fällen die Heimleitung, die zuständige Aufsichtsbehörde oder die Polizei.
Weitere Tipps & Infos zum Thema von der Polizei:
- Gewalt gegen Senioren
- Handreichung (4,7 MB): "Gut beraten im hohen Alter"
- Opferinformationen (Mit Kontaktadressen für eine schnelle Hilfe)