Samstag, 17. Juni 2017

90 Prozent der Deutschen tragen die Herpes simplex Viren vom Typ-1 in sich

Lippenbläschen sind unschön und oft auch schmerzhaft. Laut dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sind 90 % der Deutschen mit dem Erreger dieser Bläschen (Herpes simplex Viren Typ-1) infiziert. Doch nicht bei jedem Infizierten brechen auch von Zeit zu Zeit diese Bläschen aus; viele Menschen wissen gar nicht, dass sie dieses Virus überhaupt in sich tragen, da sie von einem Ausbruch verschont bleiben.

Das BMBF erklärt zum Ausbruch:

Wer sich einmal mit Herpesviren infiziert hat, wird sie für den Rest seines Lebens nicht mehr los. Meist befinden sie sich im Ruhezustand. Erst wenn das Immunsystem geschwächt ist, etwa bei Infektionskrankheiten, Fieber, Stress oder starker Sonneneinstrahlung, werden die Herpesviren mit den typischen Herpes-Bläschen wieder aktiv. Normalerweise ist die Krankheit unangenehm, aber nicht gefährlich.

Lars Dölken vom Lehrstuhl für Virologie an der Universität Würzburg, wo intensiv zum Herpes-Virus geforscht wird, sagt dazu: „In den ersten Stunden nach der Infektion entscheidet sich in jeder einzelnen befallenen Zelle, ob sich das Virus darin aktiv vermehrt oder in den Ruhezustand übergeht".

Das BMBF unterstützt die Würzburger Wissenschaftler bei der Entwicklung eines Wirkstoffes gegen Herpesviren. Um Patienten von dem Virus zu heilen, wollen sie einen akuten Ausbruch in allen infizierten Zellen in Gang setzen. Lars Dölken erklärt dieses Vorhaben: „Das Immunsystem könnte dann die Herpesviren mit Unterstützung antiviraler Medikamente effektiv bekämpfen. Die Latenz würde verschwinden und wir hätten den Patienten vom Virus geheilt"     Quelle: BMBF

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