Dienstag, 27. Juni 2017

Zu viel Dünger: Trinkwasser könnte teurer werden

Wie das Umweltbundesamt (UBA) mitteilt, könnte Trinkwasser in etlichen Regionen Deutschlands in Zukunft spürbar teurer werden. Grund dafür ist die hohe Belastung des Grundwassers mit Nitrat; sie entsteht vor allem in Gebieten mit landwirtschaftlich intensiv genutzten Flächen dadurch, dass auf den Feldern Gülle und Mist aus der intensiven Tierhaltung oder Mineraldünger für beispielsweise Obst- und Gemüseanbau aufgebracht werden.

Derzeit überschreiten über 27 Prozent der Grundwasserkörper den Grenzwert von 50 mg/l. Wenn die Nitrateinträge dort nicht bald sinken, müssen betroffene Wasserversorger zu teuren Aufbereitungsmethoden greifen, um das Rohwasser von Nitrat zu reinigen.

Einer aktuellen Studie* des UBA zufolge kann dies die Trinkwasserkosten um 55 bis 76 Cent pro Kubikmeter erhöhen. Das entspricht einer Preissteigerung von 32 bis 45 Prozent. Eine vierköpfige Familie müsste dann bis zu 134 € im Jahr mehr bezahlen.

Die Wasserversorger versuchen bereits heute, das Wasser mit unterschiedlichen Maßnahmen zu schützen, indem sie die darüber liegenden Flächen selbst pachten, Brunnen verlagern oder belastetes mit unbelastetem Wasser mischen. Auch diese Kosten fließen bereits heute in den Trinkwasserpreis mit ein. Doch derartige Maßnahmen werden in Zukunft in hochbelasteten Regionen nicht ausreichen, um den Nitratwert im Trinkwasser niedrig zu halten.

Seit dem 02.06.2017 ist daher eine neue Düngeverordnung gültig (mehr Details dazu hier und da). Wichtig sind jetzt eine konsequente Umsetzung der Verordnung und verstärkte Kontrollen in den betroffenen Regionen. Falls sich diese Belastungen nicht verringern, müssten laut UBA weitere und strengere Auflagen für die Landwirtschaft erfolgen.

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