Laut einer Untersuchung der Verbraucherschützer von "Marktwächter" (ein Gemeinschaftsprojekt aller 16 Verbraucherzentralen und des Bundesverbands der Verbraucherzentralen) wollen Verbraucher mitbestimmen, was mit ihren Daten beim Online-Bezahlen passiert - und sehen eine mögliche Nutzung beispielsweise zur Personalisierung von Preisen oder der Bildung eines Nutzerprofils kritisch.
Wohl gar nicht zu unrecht; die Analyse der Verbraucherschützer ergab, dass bei mehr als der Hälfte der untersuchten Anbieter von elektronischen Zahlungsmöglichkeiten* die Verbraucher ein Nutzerkonto anlegen müssen - und spätestens über dieses haben die Anbieter Zugriff auf personenbezogene Daten der Kunden.
* Bei 181 der umsatzstärksten Online-Händlern sowie Anbietern von Dienstleistungen im Internet haben die Marktwächter-Experten elf dieser Bezahlverfahren ausfindig gemacht
Eine solche Datenpreisgabe ist für viele Verbraucher jedoch ein Hemmnis,
elektronische Bezahlsysteme zu nutzen. Besonders unter den älteren
Verbrauchern über 50 Jahren geben knapp ein Viertel der Befragten an,
aufgrund der Datenpreisgabe solche Bezahlsysteme nicht zu nutzen. Das
zeigt die bundesweit durchgeführte repräsentative Umfrage des
"Marktwächters Digitale Welt" in Zusammenarbeit mit forsa.**
Dr. Kirsti Dautzenberg, Teamleiterin des Marktwächters Digitale Welt in der Verbraucherzentrale Brandenburg erklärt dazu: „Verbraucher stehen hier vor einem Dilemma: Wollen sie die bequemen und
schnellen Lösungen der Bezahldienstleister nutzen, müssen sie oftmals in
den sauren Apfel beißen und ihr Einverständnis für etwas geben, das sie
eigentlich gar nicht wollen – nämlich für die Weiterverwendung ihrer
Daten. Unsere Ergebnisse zeigen, dass insbesondere die Nutzung der Daten
zur Personalisierung abschreckend wirken“ Quelle: marktwaechter.de
**Umfrage zur Nutzung und Einstellung von elektronischen
Bezahlverfahren im Rahmen des Projekts Marktwächter Digitale Welt -
Methode: Computergestützte Telefoninterviews (CATI), Stichprobengröße: n
= 1.619, Stichprobenbeschreibung: repräsentativ für deutsche
Online-Käufer ab 18 Jahren, die statistische Fehlertoleranz in der
Gesamtstichprobe +/- 2,5 Prozentpunkte. Zeitraum der Durchführung: 29.
September bis 10. Oktober 2016, Durchführendes Institut: forsa
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