Mittwoch, 9. Februar 2022

Optisch perfektes Obst und Gemüse belastet Umwelt und Klima

In der Obst- und Gemüseabteilung des Einzelhandels ein gewohntes Bild: glänzende Äpfel mit perfekter Schale, formvollendete Birnen und Brokkoli, den man auch als Dekoration in einer Vase präsentieren könnte.

Klingt nach Übertreibung; allerdings verlangen nicht wenige Verbraucher genau solche einwandfreie, optisch ansprechende Ware nach dem Motto: "Wenn ich schon entsprechend Geld ausgebe, dann hat es gefälligst den höchsten Ansprüchen Genüge zu tun!". 

Doch was viele dieser Ästheten nicht bedenken: Damit Obst und Gemüse besonders frisch und makellos aussehen kann, müssen oft zusätzliche Pflanzenschutz- und Düngemittel eingesetzt werden. Ware, die den Handelsvorgaben nicht entspricht, wird den Erzeugerbetrieben in der Regel nicht abgenommen. Im besten Fall wird sie zu Saft weiterverarbeitet oder verfüttert, häufig aber untergepflügt oder anderweitig entsorgt. Für Umwelt und Klima ist das aber schädlich.

Zwar bieten mittlerweile manche Läden beispielsweise bei Äpfeln "krumme" Ware an; das heisst, dass die Früchte nicht perfekt geformt sind und die Schale hier und da nicht ganz so schön aussieht; dafür wird dieses Obst meist günstiger angeboten als die "Schönen". Leider ist die sogenannte "Klasse II" - also mit optischen Makeln - eher selten vorzufinden.

Petra Kristandt, Geschäftsführerin der Verbraucherzentrale Niedersachsen: „Es gibt noch große Spielräume, frisches Obst und Gemüse so anzubieten, dass Verbraucherinnen und Verbraucher einen Beitrag zum Umwelt- und ⁠Klimaschutz⁠ leisten können. Der Handel sollte diese nutzen.“ 

In diesem Sinne hat der bundesweite Marktcheck der Verbraucherzentralen das Angebot von ausgewähltem Obst und Gemüse in 25 Supermärkten, Biohandelsmärkten und Discountern untersucht. Die Ergebnisse gibt es hier:

                     ➝  Marktcheck: Optisch perfektes Obst und Gemüse belastet Umwelt und Klima

Beliebteste Artikel