Dienstag, 28. März 2023

Verbraucherzentrale warnt vor Betrug via "Microsoft-Support"

Die Verbraucherzentrale Niedersachsen berichtet von einem Verbraucher, der seine Steuererklärung am PC anfertigte. 

Plötzlich erschien ihm ein großes Warnzeichen auf dem Monitor und eine Stimme aus seinem Lautsprecher erklärte, dass der Rechner mit Viren befallen sei. Nur ein Anruf unter der angegebenen Nummer könne helfen, so die dazugehörige Nachricht. 

Der Verbraucher folgte erschrocken und überrumpelt den Anweisungen – und verlor rund 2.000 Euro. 

Mit Hilfe eines Fernsteuerungsprogrammes hatte sich der vermeintliche Microsoft-Mitarbeiter auf den Rechner des Verbrauchers eingeschaltet. Angeblich infizierte Dateien würden von diesem Microsoft-Support aufgerufen und entfernt. 

Als nächstes sei vielleicht auch der Bank-Account betroffen, weshalb dieser ebenfalls überprüft werden müsse. Daraufhin gab der Verbraucher verunsichert seine Zugangsdaten für das Bankkonto ein. Zuletzt gelangten die Betrüger unter falschem Vorwand an die TAN. 

Die Folge: Die Gauner buchten insgesamt 3.000 Euro vom Konto ab. Das bemerkte der Betroffene aber erst, nachdem er das vierstündige Telefonat beendet hatte. Seine Bank konnte ihm zwar 1.000 Euro erstatten, doch die Abbuchung vom Kreditkartenkonto lässt sich nicht rückgängig machen. 

Tipps von der Verbraucherzentrale bezüglich dieser Abzock-Attacken: 

„Dass sich auf dem PC plötzlich ein Warnzeichen breit macht und eine fremde Stimme erklingt, ist auf bestimmte Schad-Software zurückzuführen. Diese kann mitunter beim Surfen auf den Rechner gelangen – etwa, wenn ein infizierter Fake-Shop aufgerufen wird“, erklärt Sabine Oppen-Schröder, Beraterin der Verbraucherzentrale in Lüneburg. 

Kriminelle verschaffen sich so leider immer wieder Zugang zu privaten und hochsensiblen Daten. „Dabei nutzen sie geschickt den Schockmoment aus und erzeugen Druck, sodass die Opfer keinen klaren Gedanken mehr fassen können.“

In solchen Fällen sei es jedoch so wichtig, Ruhe zu bewahren und keine persönlichen Daten herauszugeben. Auch wenn es schwerfällt, sollten sich Verbraucher von vermeintlichen Warnhinweisen im Browser oder von plötzlich abgespielten Audioaufnahmen nicht verunsichern lassen, rät Oppen-Schröder. 

Gleiches gilt für E-Mails, Anhänge oder Fremdsoftware, die helfen sollen, einen möglichen Virenbefall zu beheben: nicht reagieren, nicht öffnen und nicht herunterladen. 

Wer mit solch einem Betrugsversuch in Kontakt gekommen ist, sollte das der Polizei melden – unabhängig davon, ob ein Schaden entstanden ist oder nicht. Falls der Verdacht besteht, dass Schadsoftware installiert wurde, lassen Betroffene den Rechner am besten von einem IT-Spezialisten überprüfen.

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