"Quetschies" sind kleine Beutel, gefüllt mit Obstbrei zum "Herausquetschen"; diese Beutel sind mit einem entsprechenden Mundstück versehen, damit der Beutelinhalt direkt in den Mund gequetscht werden kann. Die Hersteller solcher Quetschies hatten sich bislang eher Säuglinge, Kleinkinder und Schulkinder als Zielgruppe auserkoren.
Aber nun hätten es namhafte Hersteller von Säuglingsnahrung gerne, dass auch Schwangere und stillende Mütter ihr Breichen nuckeln.
Dr. Birgit Brendel von der Verbraucherzentrale Sachsen wundert sich: "Man fragt sich angesichts solcher Produktentwicklungen, ob den
Herstellern bekannt ist, dass erwachsene Frauen im gebärfähigen Alter
durchaus über ein Gebiss - mit Zähnen - verfügen". Dass die Prokukte in Bio-Qualität hergestellt werden und frei von Konservierungsstoffen sind mache die Sache auch nicht besser.
Der gesundheitliche Aspekt: in der Schwangerschaft und Stillzeit wirkt sich die Hormonumstellung auch auf das Zahnfleisch aus und macht es empfindlicher gegen Bakterien.
Besonders der häufige Konsum zuckerhaltiger Lebensmittel führt zu einer
starken Vermehrung der kariesauslösenden Bakterien.
Daher wird empfohlen, Süßigkeiten und stark zuckerhaltige Produkte als
Zwischenmahlzeiten zu vermeiden. Quetschies sind entsprechend ihrer
Aufmachung aber nun gerade für Zwischendurch konzipiert – dass jemand am
Mittagstisch einen Quetschbeutel als Nachtisch serviert, erscheint
wenig glaubhaft. Die Obstbreie für Mütter sind genauso zuckerhaltig wie
die für Kinder und daher als Zwischenmahlzeit nicht zu empfehlen.
Zwar wird auch für Schwangere und Stillende zwei Portionen Obs pro Tag empfohlen; es ist allerdings besser, das Obst als Rohkost zu verzehren. Denn Rohkost muss gekaut werden und regt damit den Speichelfluss an. Je intensiver
gekaut wird, desto mehr fluor- und calciumhaltigen Speichel produziert
der Körper. Der Speichel umfließt die Zähne und remineralisiert sie. Obstbrei hat diesbezüglich nicht den gleichen Effekt.
Sicherlich: es ist nichts gegen einen Kompott oder Apfelmus als Nachtisch einzuwenden; Erwachsene und im Übrigen auch Kinder essen nach dem ersten Lebensjahr
Obstdesserts jedoch im Allgemeinen mit dem Löffel aus Schalen oder
Tellern. Quetschbeutel sind auch diesbezüglich ein Tiefpunkt der
Esskultur.
Quelle: vz Sachsen
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