Laut einem neuen Positionspapier des Umweltbundesamtes (UBA) weist das heutige Verkehrs-system in Deutschland zahlreiche soziale Ungerechtigkeiten auf. Denn Haushalte mit niedrigen Einkommen sind überdurchschnittlich von Umwelt- und Gesundheitsbelastungen betroffen.
Demnach verursachen Haushalte mit hohen Einkommen pro Kopf deutlich mehr Treibhausgase und andere Umweltbelastungen durch ihre Mobilität als der Durchschnitt der Haushalte, bezahlen aber nur zu einem geringen Teil für die entstehenden Umweltkosten.
Menschen mit geringem Einkommen sind häufiger zu Fuß unterwegs - allerdings sind die Kosten, mit Bus und Bahn zu fahren, zwischen 2000 und 2018 mehr als doppelt so stark gestiegen wie die Kosten des Autofahrens; seit der Jahrtausendwende sind die Kosten für Anschaffung und Unterhalt
eines Kfz um etwa 36 Prozent gestiegen, die ÖPNV-Preise hingegen um
knapp 80 Prozent.
Das verstärkt die Ungerechtigkeit zwischen den Verkehrsarten noch mehr und bestraft gerade die, die sich umweltfreundlich verhalten.
Obendrein profitieren reichere Haushalte überproportional von umweltschädlichen Subventionen wie dem Dienstwagenprivileg und der Entfernungspauschale.
Dirk Messner, Präsident des UBA, erläutert:
„Mit einer Verkehrswende hin zu mehr Fußverkehr, Radverkehr und öffentlichem Verkehr kann unsere Mobilität sozial und ökologisch gerechter werden. Durch sie gewinnt der Mensch mehr Raum zum Leben und damit Lebensqualität. Weniger Autos auf den Straßen und den Parkplätzen schafft Platz, der für Wohnraum, Erholungsraum und für umweltfreundliche Mobilität besser genutzt werden kann.“
Da so eine Verkehrswende auch wiederum Geld kostet, könnten freiwerdende Gelder durch den Abbau umweltschädlicher Subventionen im Verkehr wie die Entfernungspauschale, die Energie-steuervergünstigung von Dieselkraftstoff und das Dienstwagenprivileg zur Finanzierung genutzt werden. Mit den freiwerdenden Geldmitteln beim Abbau der Subventionen wäre auch
eine bessere Versorgung ländlicher Regionen mit öffentlichem Verkehr
möglich.
Quelle: UBA
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