Donnerstag, 24. November 2016

BUND-Ökotipp: Öko-Weihnachtsbäume für weniger Gift im Wohnzimmer

Mit dem Weihnachtsbaum holen sich viele Menschen jedes Jahr ein Stück Natur in die Wohnzimmer. Allerdings stammten etwa 90 Prozent der 25 Millionen Weihnachtsbäume, die letztes Jahr in Deutschland verkauft wurden, aus Intensiv-Plantagen. Dort wird stark gespritzt und gedüngt – zum Schaden von Tieren, Pflanzen, Gewässern und Böden.

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) fand Pestizide wie Glyphosat und Prosulfocarb bei mehr als jedem zweiten Baum, als er 2014 stichprobenartig die Nadeln von Weihnachtsbäumen an deutschen Verkaufsstellen testete.


Zu der hohen Pestizidbelastung auf vielen Weihnachtsbaumplantagen kommt noch der Flächenverbrauch: Allein in Deutschland nehmen die Monokulturen bis zu 50.000 Hektar in Beschlag. Diese Flächen wären aus Sicht von Umweltschützern besser für „echte“ Wälder und Natur oder für den Nahrungsmittelanbau eingesetzt.

Wer trotzdem nicht auf den grünen Baum verzichten will, sollte nur Bäume aus ökologischer Waldwirtschaft oder aus anerkannt ökologischen Weihnachtsbaumkulturen kaufen, empfiehlt der BUND. Dies sind FSC-zertifizierte Forstbetriebe und Baumschulen, Gärtnereien und Biohöfe, die nach Richtlinien des Naturland-, Bioland- oder des BIO-Siegels (sechseckiges Logo) produzieren.

Auch einige Gartencenter haben Bäume mit BIO-Siegel im Angebot. Eine aktuelle Liste von ökologischen Weihnachtsbaum-Bezugsquellen veröffentlicht die Umweltorganisation Robin Wood jährlich unter www.robinwood.de. Ein besonderes Erlebnis ist es, seinen Weihnachtsbaum selbst im Wald zu fällen.

Der BUND rät, sich hierfür an das örtliche Forstamt zu wenden, sich dabei aber auch nach dem Einsatz von Pestiziden zu erkundigen. Wer kein eigenes Auto hat, kann sich den Baum von regionalen Anbietern liefern lassen oder das Angebot von www.bio-weihnachtsbaum-versand.de nutzen.

Ein Öko-Weihnachtsbaum ist oft nur wenig teurer, jedoch haben Verbraucher die Sicherheit, dass ihr Wohnzimmer frei von Schadstoffen bleibt und die Umwelt geschont wird. Eine schlechte Wahl seien dagegen Plastikbäumchen, so der BUND. Auch bei mehrjährigem Gebrauch bessere sich deren Ökobilanz nur unwesentlich. Ebenso sei Importware nicht zu empfehlen, stattdessen sollten Käufer auf kurze Transportwege achten.

Ökologische Alternativen zum klassischen Weihnachtsbaum zeigt ein Blick in die Geschichte: In vorchristlichen Zeiten holten die Menschen um die Wintersonnenwende neben Tannen auch Immergrünes wie Buchsbaum, Mistel oder Wacholder als festlichen Schmuck in die Häuser.

Später dienten Obstbäume, Eichen oder Birken als christliche Gabenbäume, behängt mit Gebäck, Wurst, Obst, Geschenken und Papierblumen. Auch so manche große Zimmerpflanze eignet sich als Weihnachtsbaum. Wer sich seinen Baum aus Naturmaterialien selbst basteln möchte, findet hierzu viele Ideen im Internet.

Quelle: BUND-Ökotipp

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