Samstag, 2. Juli 2016

Live-Sportwetten: riskantes Spiel!

Das Bundesamt für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) warnt anlässlich der Fußball-Europameisterschaft vor Suchtpotenzial von Live-Sportwetten. Besonders die Gefahr bei Live-Sportwetten und hier insbesondere Ereignis-Wetten, bei denen noch während des laufenden Spiels hohe Geldeinsätze auf Geschehnisse abgegeben werden können, besteht die Gefahr, dass mit zu hohen Einsätzen gewettet wird.

Vor allem Männer sind gefährdet: eine repräsentative Befragung der BZgA zeigt, dass in Deutschland Männer etwa sechsmal häufiger an Sportwetten teilnehmen als Frauen. Bei den Live-Wetten tippen Männer sogar achtmal häufiger als Frauen. Und: Junge Männer scheinen auch illegale Sportwetten interessant zu finden.
Die Teilnahme an illegalen Sportwetten ist unter jungen Männern im Alter von 18 bis 20 Jahren innerhalb von zwei Jahren von 5,7 Prozent (2013) auf 12,8 Prozent (2015) angestiegen. „Die Ergebnisse der BZgA belegen, dass 6,3 Prozent derjenigen Männer, die bei Sportwetten mitmachen, ein problematisches oder pathologisches Wettverhalten zeigen“, sagt Dr. Heidrun Thaiss, Leiterin der BZgA. „Unser Ziel ist es, vor allem junge Männer für die mit Sportwetten verbundenen Gefahren zu sensibilisieren und sie mit unseren Angeboten zu unterstützen, kritisch-verantwortungsvoll mit Sportwetten umzugehen.“

BZgA-Angebote zur Prävention von Glücksspielsucht:
  • Die BZgA informiert zum Thema Sportwetten mit der Broschüre „Wetten, du gibst alles?“ in sechs Sprachen (arabisch, englisch, polnisch, russisch, türkisch).

  • Das BZgA-Internetportal www.check-dein-spiel.de bietet Interessierten, Betroffenen, Angehörigen und Multiplikatoren ausführliche Informationen rund um die Risiken von Glücksspielen sowie Hilfsangebote.

  • Betroffene können auf www.check-dein-spiel.de u.a. in einem Selbsttest ihr Spielverhalten einschätzen lassen. Individuelle Hilfe bietet eine Chat-Sprechstunde sowie ein Online-Ausstiegsprogramm. Über eine Suchfunktion gibt es Informationen zu wohnortnahen Anlaufstellen bei problematischem Glücksspielverhalten oder Glücksspielsucht.

  • Unter der kostenlosen Rufnummer 0800-137 27 00 bietet die BZgA eine anonyme  telefonische Beratung bei Fragen zur Glücksspielsucht an.

  • Kostenfreie Bestellmöglichkeit der Materialien zum Thema Glücksspielsucht:
    Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 50819 Köln, Fax: 0221-8992257
    E-Mail: order@bzga.de oder unter www.bzga.de/infomaterialien

  • Die BZgA-Repräsentativbefragung „Glücksspielverhalten und Glücksspielsucht in Deutschland 2015“ kann unter http://www.bzga.de/forschung/studien-untersuchungen/studien/gluecksspiel/ heruntergeladen werden.

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