Wie Opfer solcher Anrufe berichten, wurden ihnen beispielsweise Aktien von Lufthansa, Siemens, Tesla oder Amazon zum Kauf angeboten, die sie nach Zahlung nicht erhielten.
Wolf Brandes, Teamleiter Grauer Kapitalmarkt beim Marktwächter Finanzen der Verbraucherzentrale Hessen erklärt: „Mit den bekannten Unternehmensnamen werben diese Anbieter um das Vertrauen der Verbraucher. Sie täuschten den Aktienhandel aber offensichtlich nur vor und haben die Verbraucher schlicht um ihr Geld betrogen.“
Die Vorgehensweise: Erst sollen Verbraucher Geld auf ein Konto im Ausland überweisen. Dafür wolle man angeblich ein Depot für sie anlegen und die gewünschten Aktien kaufen. Verbraucher berichten, dass nach Zahlung in ihrem Online-Depot aber keine entsprechenden Aktien auftauchten und der geforderte Übertrag auf ein bestehendes anderes Depot nie erfolgte.
In der Folge tauchen die Anbieter dann einfach ab: Die Internetseite und das Depot konnte man nicht mehr aufrufen, auch sonst hatten Verbraucher keine Möglichkeit mehr, Kontakt aufzunehmen.
Diese Masche wird bei allen unseriösen "Angeboten" gleichfalls durchgezogen; egal ob es sich um Kryptowährungen, binäre Optionen oder Fremdwährungen handelt. Oft sitzen die Anbieter im Ausland; so fällt es zusätzlich schwer bis hin zur Unmöglichkeit, seine Rechte als Geprellter durchzusetzen.
Brandes warnt daher: "Vor einem Kauf sollte man deshalb in jedem Fall die Seriosität des Anbieters überprüfen und sich keinesfalls unter Zeitdruck setzen lassen.“
Eine weitere, wichtige Hilfestellung bieten die nationalen Finanzaufsichtsbehörden und die Europäische Aufsichtsbehörde ESMA: Sie warnen auf ihren Internetseiten vor Anbietern, die bereits auffällig wurden. Verbraucher können sich so auch bei der Aufsicht des Landes, in dem der Anbieter seinen Sitz hat, informieren.
Weitere Infos:
- Unseriöse Trading-Angebote im Internet
- Binäre Optionen: Beschwerden über unseriöse Anbieter
- Kryptowährungen: Undurchsichtige Geschäfte rund um Bitcoin & Co.
Quelle: marktwaechter.de
