Dienstag, 22. August 2017

Achtung, Tigermücke!

Wie das Umweltbundesamt (UBA) mitteilt, sorgt in Deutschland eine ausbreitungsfreudige Mückenart aus Ostasien bei Fachleuten für Besorgnis. Die Asiatische Tigermücke – auch Aedes albopictus genannt – gehört zu den hundert Arten der Welt, die sich am aggressivsten ausbreiten. Unter den Stechmücken rangiert sie hier unangefochten auf Platz eins.

Das Insekt ist durch den Fernreiseverkehr eingeschleppt worden; seit 2011 ist es in den Sommer- und Herbstmonaten regelmäßig im südlichen Bayern und Baden-Württemberg entlang von Reiserouten aus dem Süden kommend anzutreffen.

Auch der internationale Warenverkehr spielt eine Rolle; vor allem durch den Handel mit Altreifen und „Glücksbambus“ können die Eier über weite Strecken verschleppt werden.


Vermehrung: das Weibchen legt seine Eier oberhalb von Wasserflächen ab; z.B. an Rändern von Gewässern oder Gefäßen wie Regentonnen oder an aus dem Wasser ragenden Strukturen. Die Larven schlüpfen, wenn der Wasserpegel steigt und die Eier ins Wasser geraten – oft erst Monate nach der Eiablage. Die Eier sind sehr resistent gegenüber Kälte und Trockenheit.

Die Asiatische Tigermücke ist auch sehr zäh was Gegenmaßnahmen betrifft; denn trotz intensiver Bekämpfung konnte diese Stechmücke mittlerweile auch lokal in Deutschland überwintern: In Baden-Württemberg sind beispielsweise etablierte Populationen nachgewiesen worden. Allerdings wurden in den bislang gefangenen Exemplaren keine Krankheitserreger nachgewiesen.

Um einer Gefährdung der menschlichen Gesundheit vorzubeugen, sollte eine Ausbreitung dieser Mückenart in Deutschland verhindert werden. Dazu ist eine Überwachung an Risikostandorten notwendig, wie sie derzeit im Rahmen eines vom Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) geförderten Projektes durchgeführt wird.

Wer sich aktiv an der Forschung über die Verbreitung verschiedener Stechmückenarten in Deutschland beteiligen und außerdem gerne erfahren möchte, mit welcher Mückenart er es zu tun hat, kann ausgewachsene Mücken an das Projekt „Mückenatlas“ schicken.

Was gegen die Ausbreitung in Deutschland getan wird, erläutert dieses Faltblatt vom UBA.

Auch im eigenen Garten kann man tätig werden, in dem man Regentonnen mückensicher verschließt und alle Behältnisse mit stehendem Wasser, wie etwa Vogeltränken, mindestens wöchentlich restlos leert. Das hilft auch gegen andere Mückenarten, die "nur" lästig sind.

Quelle: UBA

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