Dienstag, 24. April 2018

Fraunhofer Institut entwickelt Technologie zum Schutz vor Weltraumschrott

Wo der Mensch geht und steht, erzeugt und hinterlässt er Müll. Und da Homo sapiens mittlerweile auch in das Weltall auszog, um da Müll zu verbreiten, hat das Fraunhofer Institut ein neues Radarsystem und andere Technologien entwickelt, mit dem Raumflugkörper vor Weltraummüll besser geschützt sind.

Denn im erdnahen Orbit schwirrt allerhand Schrott umher: ausgediente Satelliten, ausgebrannte Raketenstufen und tausende Trümmerteile, die durch Kollisionen entstanden sind. Und die bedrohen nun die Infrastruktur im All.


Mit Hilfe des neuen Überwachungsradars GESTRA können im niedrigen Erdorbit bis zu 3000 Kilometer Bahnhöhe Objekte und Trümmerteile detektiert werden. Während GESTRA große Bereiche des Weltraums rund um die Uhr abscannen kann, beobachtet das Radarsystem TIRA einzelne Objekte genauer. GESTRA erkennt in den Weiten des Himmels, ob und wie viele Objekte sich dort befinden.

Dank innovativer Fraunhofer-Technologien kommt man in Zukunft nicht nur sicherer, sondern auch schneller und kostengünstiger ins All. Die Wissenschaftler am Fraunhofer EMI haben jetzt mit ERNST einen Kleinsatelliten entwickelt, der leicht, zuverlässig und vielseitig einsetzbar ist – damit können die Entwicklungskosten und die »time-to-orbit« stark reduziert werden.

ERNST wird, wenn er 2021 in den Orbit befördert wird, mit einer Infrarotkamera zur Erdbeobachtung ausgestattet sein. Das Besondere: Die Kamera ist auf einer speziellen Halterung montiert, einer sogenannten optischen Bank, die im metallischen 3D-Druckverfahren gefertigt wurde. 3D-Druckverfahren ermöglichen eine neue, nahezu unbegrenzte Freiheit im Design und kürzere Produktionszeiten.

Bisher kommen sie aber in der Raumfahrt aufgrund der strengen Sicherheits- und Qualitätsauflagen nur sehr eingeschränkt zum Einsatz. Mit dem Kleinsatelliten ERNST steht den Forschern des Fraunhofer EMI jetzt eine Erprobungsplattform zur Demonstration dieser zukunftsträchtigen Technologie zur Verfügung.

Quelle: Fraunhofer Institut

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