Wenn eine Inkassoforderung zugestellt wird, sind die Empfänger nicht selten unter Druck; denn unseriöse Inkassounternehmen fordern häufig überhöhte, unverständliche oder gar völlig frei erfundene Geldbeträge. Außerdem wird in solchen Schreiben nicht selten mit Lohn- und Gehaltspfändung oder sonstiger Zwangsvollstreckung gedroht.
Daher haben die Verbraucherzentralen - mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums der Justiz und für Verbraucherschutz
(BMJV) - ein Online-Tool
entwickelt: Seit Februar 2018 können Betroffene ihre Inkassoforderung
auf www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de/inkasso-check
kostenlos überprüfen.
Dabei erhalten sie eine rechtliche
Ersteinschätzung, ob sie überhaupt bezahlen müssen und falls ja, ob die
volle Höhe der Kosten fällig ist. Möchten Verbraucher dem Inkassounternehmen widersprechen, können sie mit dem Tool den passenden Brief erstellen.
Wie die Verbraucherzentrale Niedersachsen berichtet, haben rund 100.000 Besucher den Inkasso-Check seit seiner Freischaltung im Februar 2018 aufgerufen – mehr als 40.000 Nutzer haben sich bis zum Ende durchgeklickt.
Ihren Angaben zufolge ist jede fünfte Forderung gänzlich unberechtigt. Fordert das Inkassobüro auch Inkassogebühren, sind diese in fast allen Fällen deutlich höher als die Verbraucherzentrale sie für gerechtfertigt hält.
Zwar dürfen Inkassobüros Gebühren bis zu der Höhe verlangen, die für Rechtsanwälte gilt - in den meisten im unter inkasso-check.de
eingegebenen Fällen wird für einfache Standardschreiben jedoch
mehr abgerechnet, als ein Anwalt für eine durchschnittlich aufwändige juristische
Prüfung verlangen darf.
Quelle: vz Niedersachsen
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